Ein saftig grüner Rasen ist der Traum vieler Gartenbesitzer. Doch die Frage bleibt: Soll man Rollrasen oder Saatrasen verwenden? Beide Optionen haben ihre eigenen Vor- und Nachteile. In diesem Artikel erfahren Sie, worin sich Rollrasen und Saatrasen unterscheiden und welcher der beiden Rasenarten oft die bessere Wahl ist.
Was ist der Unterschied zwischen Rollrasen und Saatrasen?
Rollrasen, auch Fertigrasen genannt, ist bereits vorgezogener Rasen, der in Rollen geliefert wird. Er besteht aus einer dicken Schicht Grasnarben, die auf einem speziellen Untergrund gewachsen sind. Beim Verlegen durch einen Spezialisten für Rollrasen muss der Rasen einfach auf den vorbereiteten Boden gerollt werden und schon entsteht eine gleichmäßige Grasfläche.
Saatrasen hingegen wird, wie der Name bereits vermuten lässt, aus Samen gezogen. Hierbei werden die Samen auf vorbereiteten Boden gestreut und mit einer dünnen Schicht Erde bedeckt. Anschließend müssen die Samen regelmäßig bewässert und gepflegt werden, bis sie zu einer dichten Grasfläche heranwachsen.
Rasen aussäen
Saatrasen kann entweder von Hand oder mit einem Streuwagen ausgebracht werden. Anschließend wird er leicht eingeharkt und angewalzt. Dieser Prozess ist selbst bei größeren Flächen recht zügig erledigt und daher in der Regel weit weniger anstrengend als das Verlegen von Rollrasen. Zudem sind Rasensamen deutlich kostengünstiger: Hochwertige Mischungen für strapazierfähigen Rasen oder auch Blumenwiesen kosten etwa 50 Cent pro Quadratmeter, was nur ein Zehntel dessen ist, was für Rollrasen ausgegeben werden müsste.
Der Nachteil hierbei ist jedoch, dass man Geduld aufbringen muss, bis der neue Rasen voll belastbar ist. Gelegentliches Betreten ist bei guter Pflege erst nach zwei bis drei Monaten problemlos möglich. Die Narbendichte und Strapazierfähigkeit, die ein angewachsener Rollrasen bietet, erreicht man hingegen erst nach einem Jahr.
Rollrasen verlegen
Der Weg zu einem gepflegten grünen Rasen ist mit Rollrasen deutlich verkürzt. Nach dem Verlegen wird er gründlich angewalzt und kann sofort betreten werden. Es ist jedoch wichtig, die Fläche direkt nach dem Verlegen ausreichend zu wässern und in den nächsten zwei Wochen gut feucht zu halten, damit die Wurzeln in den Untergrund eindringen können. Erst danach ist der Rasen voll belastbar.
Diese Vorteile bietet Rollrasen gegenüber Saatrasen
- Schnelle Ergebnisse und sofortige Nutzung: Rollrasen bietet die Möglichkeit, sofort nach der Verlegung die Fläche zu betreten und zu nutzen. Im Gegensatz zur herkömmlichen Aussaat ist kein langes Warten auf das Wachstum des Rasens erforderlich.
- Geringer Pflegeaufwand nach der Verlegung: Nach dem Verlegen benötigt Rollrasen im Vergleich zur Aussaat weniger Pflege und Aufmerksamkeit. Es entfällt das regelmäßige Nachsäen und Unkrautjäten, was Zeit und Mühe spart.
- Gute Resistenz gegen Unkraut: Aufgrund seiner dichten Grasnarbe bietet Rollrasen eine natürliche Barriere gegen Unkraut. Dies bedeutet, dass Unkraut weniger Chancen hat, sich zwischen den Grasnarben zu verbreiten, was den Pflegeaufwand erheblich verringert.
- Ästhetisch ansprechendes Erscheinungsbild: Nicht zuletzt bietet Rollrasen sofort ein gleichmäßiges und grünes Erscheinungsbild. Es schafft eine sofortige Verbesserung des Aussehens des Gartens oder der Landschaft und trägt somit zu einem gepflegten Gesamtbild bei.
Diese Nachteile kann Rollrasen haben
Trotz seiner zahlreichen Vorteile weist Rollrasen auch einige potenzielle Nachteile auf:
- Höhere Kosten im Vergleich zur Aussaat: Die Anschaffung und Verlegung von Rollrasen können deutlich teurer sein als die traditionelle Aussaat von Rasensamen. Dies liegt daran, dass Rollrasen in der Regel teurer ist und zusätzliche Kosten für die professionelle Verlegung entstehen können.
- Erfordert professionelle Verlegung: Um die besten Ergebnisse zu erzielen, ist es empfehlenswert, Rollrasen von einem Fachmann verlegen zu lassen. Dies bedeutet zusätzliche Kosten und erfordert die Organisation eines Termins mit dem Fachmann.
- Begrenzte Auswahl an Grasarten: Im Vergleich zur Aussaat bietet Rollrasen eine begrenzte Auswahl an Grasarten. Dies bedeutet, dass die Möglichkeit, die Grasart an die spezifischen Bedürfnisse und Bedingungen des Gartens anzupassen, eingeschränkt sein kann.
Wie teuer ist Rollrasen?
Die Kosten für Rollrasen können je nach Qualität, Anbieter und Umfang des Projekts variieren. In der Regel wird Rollrasen pro Quadratmeter berechnet. Dabei spielen Faktoren wie die Art des Rasens, die Herkunft der Grasnarben und zusätzliche Dienstleistungen wie Lieferung und Verlegung eine Rolle.
Ein Quadratmeter Rollrasen ist bereits ab 2,50 Euro erhältlich, wobei die Durchschnittspreise eher bei 6 Euro pro Quadratmeter liegen. Hinzu kommt, dass die Bodenbearbeitung sowie die Lieferung des Rollrasens zusätzliche Kosten verursacht. Auch das Verlegen des Rasens muss entsprechend bezahlt werden, ebenso wie Dünger oder zusätzliche Materialien für die Pflege des Rasens. Die Gesamtkosten für das Verlegen von 100 Quadratmetern Rollrasen liegen in der Regel bei ca. 1.000 Euro.
Fazit: Rollrasen oder Saatrasen? Was ist die beste Wahl?
Die Entscheidung zwischen Rollrasen und Saatrasen hängt in erster Linie von den persönlichen Vorlieben ab. Rollrasen bietet den Vorteil einer sofortigen Nutzung und eines geringeren Pflegeaufwands nach der Verlegung, während Saatrasen kostengünstiger ist und eine größere Auswahl an Grassorten bietet. Oft kann Rollrasen die Arbeit jedoch erleichtern, weshalb dieser eine gute Wahl ist – besonders für Gartenliebhaber, die sich auf andere Dinge außer Ihren Rasen konzentrieren möchten.