Säureanschlag auf Topmanager: Prozess beginnt

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Am Freitag beginnt vor dem Wuppertaler Landgericht der Prozess gegen einen der mutmaßlichen Säure-Attentäter, den 42-jährige Belgier, dessen DNA am Tatort gefunden und der im Dezember vergangenen Jahres in der belgischen Provinz Limburg festgenommen worden war.
Im März 2018 hatten zwei Unbekannte dem damals 51-Jährigen Finanzvorstand der RWE-Tochter Innogy, Bernhard Günther, in Haan bei Düsseldorf aufgelauert und ihm nur etwa 200 Meter von seiner Haustür entfernt hochkonzentrierte Schwefelsäure über den Kopf geschüttet. Dem Opfer war es gelungen, sich noch nach Hause zu schleppen und einen Teil der Säure abzuwaschen, es musste jedoch mit schweren Verätzungen in eine Spezialklinik gebracht werden und schwebte sogar zeitweilig in Lebensgefahr.

Obwohl das Unternehmen Innogy 100.000,- Euro Belohnung auf den oder die Täter ausgesetzt hatte, vergingen zunächst eineinhalb Jahre, bis 2019 in Köln ein erster Verdächtiger festgenommen werden konnte. Da die Beweislage aber nicht ausreichte, musste der Mann kurz darauf wieder freigelassen werden. Wiederum zwei Jahre später konnte dann endlich mit dem Zugriff auf den 42-jährigen Belgier, der seitdem in Untersuchungshaft sitzt, ein Erfolg vermeldet werden.
Bernhard Günther, der mittlerweile als Finanzvorstand des finnischen Energieversorgers Fortum tätig ist, hatte den Auftraggeber des Anschlags in seinem beruflichen Umfeld vermutet, mit dem Ziel, ihn als Rivalen außer Gefecht zu setzen – Günther wollte aber trotz eines konkreten Verdachts keine Namen nennen.

Dem Angeklagten droht im Falle der Verurteilung wegen schwerer Körperverletzung eine drei- bis 15-jährige Haftstrafe, das Landgericht hat zunächst acht Verhandlungstage angesetzt. Der 42-jährige Belgier schweigt zu den Vorwürfen, auch sein Verteidiger gab im Vorfeld des Prozesses keine Stellungnahme ab.

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