Säureattacke auf Energiemanager: Anklage fordert zwölf Jahre Haft

Vor dem Wuppertaler Landgericht am Eiland beginnt heute der Prozess gegen sechs Jugendliche. (Foto: LG Wuppertal)

Im Prozess um die Säureattacke auf den Energiemanager Bernhard Günther März vor vier Jahren hat die Staatsanwaltschaft nun am Wuppertaler Landgericht für den Angeklagten zwölf Jahre Haft beantragt.
In Anbetracht aller Indizien und vor allem angesichts der insgesamt fünf DNA-Spuren am Tatort sowie in einem bei der Tat benutzten Handschuh könne es „keinen vernünftigen Zweifel“ an der Mittäterschaft des angeklagten Belgiers geben, argumentierte die Staatsanwältin am heutigen Donnerstag. Günther sei dauerhaft entstellt und leide noch immer an starken Schmerzen: „Sein früheres Leben bekommt der Geschädigte nicht mehr zurück“, so die Vertreterin der Anklage. Der 42-jährige Belgier hatte in dem Prozess bis zuletzt seine Unschuld beteuert: Er sei an der Tat nicht beteiligt gewesen.

Der mittlerweile 55 Jahre alte Spitzenmanager Günther wurde am 4. März 2018 beim Joggen in unmittelbarer Nähe seines Hauses in Haan bei Wuppertal von zwei Männern angegriffen, mit hochkonzentrierter Schwefelsäure überschüttet, schwere Verätzungen waren die Folge. Bernhard Günther musste mehrfach operiert werden, Augenlider und Teile seiner Gesichtshaut mussten transplantiert werden. Zahlreiche weitere Operationen stünden ihm noch bevor, gab Günther zu Protokoll.

Günther war zum Zeitpunkt des Anschlags Finanzvorstand der damaligen RWE -Tochter Innogy, die Übernahme von Innogy durch Eon stand damals unmittelbar bevor. Heute ist der 55-Jährige Finanzvorstand des finnischen Energiekonzerns Fortum.

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