Straßenbaum zu sein, ist nun wirklich kein leichter Job. Man ist mit den Schadstoffen des Verkehrs konfrontiert, hat weniger Raum für Wurzeln und ist extremeren Witterungsbedingungen ausgesetzt als seine Artgenossen im Wald und in den Grünanlagen. Das macht ihn anfälliger für Schädlinge und Erkrankungen.
Wenn dann noch schwere Stürme hinzukommen, muss die Axt her und den schwerst geschädigten Baum fällen. So erging es schon einigen Robinien an der B7 in Barmen und Oberbarmen. Für diese und weitere Bäume an der Höhne und der Berliner Straße gibt es nun Ersatz. Geplant ist, dass im weiteren Verlauf der Berliner Straße pro Jahr fünf bis zehn Bäume nachgepflanzt werden sollen, um den Ausfall nach und nach auszugleichen. Aktuell komplettieren acht neue Bäume die Standorte in Barmen und Oberbarmen.
„Bäume in der Stadt sind ganz wichtig.“
(OB Andreas Mucke)
„Ich freue mich sehr, dass diese Lücken nun wieder geschlossen werden konnten“, sagt Oberbürgermeister Andreas Mucke. „Denn Bäume in der Stadt sind ganz wichtig: In Zeiten des Klimawandels mit steigender Hitzebelastung in den Stadtzentren wirken sie als natürliche Klimaanlagen, sie sind unsere ,grüne Lunge‘. Und außerdem sehen sie nicht nur gut aus, sondern sind auch Lebensraum für Vögel und Insekten – also ein kleines Biotop.“
Die steigenden Temperaturen verschärfen die Situation für die Gehölze. „Besonders wichtig ist daher das Gießen bei jüngeren Bäumen, die noch nicht viel Wurzelwerk ausbilden konnten“, sagt Umweltdezernent Frank Meyer. „Deshalb haben die neuen Schnurbäume an der B7 Wassersäcke bekommen, die das gezielte Bewässern vereinfachen.“
Effektive Schattenspender
Ein ausgewachsener Laubbaum verdunstet an einem heißen Sommertag bis zu 400 Liter Wasser und kühlt damit die Umgebung ab. Außerdem sind Bäume effektive Schattenspender: Mit gerade einmal 15 Metern Kronendurchmesser schafft es ein einziger Laubbaum, eine Fläche von 160 Quadratmetern zu beschatten. Und ein großer Baum bindet eine Tonne Staub im Jahr (Quelle: Schutzgemeinschaft Deutscher Wald). In Wuppertal stehen rund 25.000 Straßenbäume.
Auch im weiteren Verlauf der B7 sollen Bäume als Ersatz gepflanzt werden. „Die Schnurbäume blühen jetzt im Sommer und werden mit wachsender Größe die Aufenthaltsqualität an der Straße steigern“, freut sich Iris Colsman von der Färberei in Sichtweite der B7.
Finanzieller Kraftakt – die BV hilft
Für das Ressort Grünflächen und Forsten ist die Nachpflanzung von insgesamt über 40 Bäumen an nur einer Straße ein großer finanzieller Kraftakt, der nur über einen Zeitraum von mehreren Jahren gelingen kann. Die Bezirksvertretung (BV) unterstützt deshalb die Bemühungen für einige der kommenden Neupflanzungen aus ihren Mitteln. Spenden für weitere Neupflanzungen sind willkommen.