Für junge Familien und insbesondere Frauen in existenziellen Notlagen wird die Schwangerenberatung „esperanza“ des Caritasverbandes Wuppertal/Solingen immer wichtiger. Drei von vier Ratsuchenden benötigten im Jahr 2019 dingend Unterstützung – sei es, weil sie arbeitslos waren, weil Schulden drückten oder kein geeigneter Wohnraum zur Verfügung stand, um ein Baby versorgen zu können. Insgesamt beriet „esperanza“ im vergangenen Jahr in Wuppertal 800 Frauen und Männer.
„Armut ist bittere Realität, besonders bei jungen Familien. Das spüren unsere Beraterinnen und Berater immer deutlicher“, berichtet Kornelia Fazel, die die Beratungsstellen der Caritas in Wuppertal und Solingen leitet. 590 Wuppertaler Schwangere erhielten über „esperanza“ eine finanzielle Hilfe aus der Bundesstiftung Mutter und Kind oder aus dem Erzbischöflichen Hilfsfonds. Insgesamt vergab die Beratungsstelle esperanza der Caritas Wuppertal/Solingen über 400.000 Euro.
Viele Gründe für ein Beratungsgespräch
Gründe für Beratungsgespräche waren neben Armut und Existenzangst psychische Überforderung, Angst vor einer Behinderung des Kindes, eine ungewollte Schwangerschaft und der Umstand, als Minderjährige schwanger geworden zu sein. 2019 ließen sich 22 Schwangere unter 18 Jahren beraten. 35 Mütter wurden im Rahmen des Projekts „Frühe Hilfen in Wuppertal“ von einer Familienhebamme der Caritas von der Schwangerschaft bis zu einem Jahr nach der Geburt betreut.
Rettungsanker für Zugewanderte
Immer häufiger, so Kornelia Fazel, sei „esperanza“ auch für Zugewanderte ein Rettungsanker. So hatten im vergangenen Jahr etwa 60 Prozent der Ratsuchenden einen Migrations- oder Fluchthintergrund. „Es geht in den Gesprächen dann häufig um Themen wie Mutterschafts- und Elterngeld oder einfach um die Frage, wie man an ein Babybett, einen Wickeltisch oder Strampler kommt.“ Vielfach konnte die Beratungsstelle mit gespendeten Gegenständen und Babyerstausstattung helfen.
- „esperanza“ ist die Schwangerschaftsberatung der Caritas. Die Wuppertaler Beratungsstelle befindet sich in der Kasinostraße 26 und ist telefonisch unter (0202) 389034030 erreichbar. Weitere Infos und den Link zur Online-Beratung findet ihr hier.