Es ist schon eine kleine Sensation: Seit Samstag (24. August) zeigt der Skulpturenpark Waldfrieden Skulpturen aus dem Spätwerk Joan Mirós. Diese besondere Ausstellung, die vor allem großformatige Bronzearbeiten vorstellt, wird möglich durch die Kooperationen mit dem Yorkshire Sculpture Park und der „Successió Miró”, einer von den Miró-Erben gemeinsam geschaffenen Organisation, die die Rechte an den Werken des Künstlers verwaltet. Die Arbeiten sind entstanden in den Jahren 1970 bis 1982 und werden bis zum 24. November 2019 gezeigt.
Der in Barcelona gebürtige Katalane Joan Miró (1893-1983) gehört zu den Künstlern, die die klassischen Moderne begründet haben. Nach dem Kunststudium in seiner Geburtsstadt setzte sich sein anfänglich noch gegenständliches Schaffen ab den 1920er Jahren zunehmend mit den von Frankreich aus die Welt erobernden Kunstströmungen auseinander.
Mit seiner Übersiedlung nach Paris zeigt sein Werk zunächst noch fauvistische und kubistische Einflüsse, bevor er sich dem Surrealismus anschließt. Als Maler und Bildhauer schuf Miró ein bedeutendes Gesamtwerk, das in einer Reihe mit Werken von Pablo Picasso, Henri Matisse und Georges Braque steht. Wie andere namhafte Künstler seiner Zeit betätigte er sich nicht nur als Maler und Grafiker, sondern mit zunehmendem Alter auch als Keramiker. Ebenso bedeutsam ist sein bildhauerisches Schaffen, das einen wesentlichen Teil seines Werkes ausmacht.
Leihgeber der Ausstellungsstücke sind Peter Murray, der im nordenglischen Yorkshire einen 200 Hektar großen Skulpturenpark geschaffen hat, und Joan Punyet Miró, der Verwalter des Vermächtnisses des großen Künstlers. Der Skulpturenpark an der Hirschstr. 12 ist bis Ende Oktober Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet, ab November Freitag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr.