Der Solar Decathlon in Wuppertal hat gezeigt, wie Städte nachhaltig, kreislaufgerecht und sozial verträglich weitergebaut werden können. Die Veranstalter von der Bergischen Universität Wuppertal ziehen eine positive Bilanz.
Über 115.000 internationale Besucherinnen und Besucher haben an zwölf Veranstaltungstagen den Solar Campus in Wuppertal besucht. „Die jungen Studierenden mit ihrer positiven Ausstrahlung waren phantastisch. Wuppertal und unsere Universität als Gastgeberin konnten sich von ihrer besten Seite zeigen. Und auch die Sonne hat uns geschienen. Wir sind sehr stolz, mit dem Solar Decathlon konkrete Maßnahmen zur Klimarettung erlebbar gemacht zu haben“, sagt Lambert T. Koch, Rektor der Bergischen Universität Wuppertal. Auch die Vertreter vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) als Fördergeber zeigten sich begeistert.
Kraft-Wärme-Kopplung
Viele Teams setzten auf Anlagen, die solare Wärme- und Stromerzeugung in einem Bauteil verbinden (PVT), oder zeigten innovative Anlagen in Varianten von Technologie, Abmessungen, Formen und Farben. Dabei geht es im Geschosswohnungsbau auch um Systeme an Fassaden, da die Fläche auf dem Dach vielfach nicht reicht.
In der massiven Energieeinsparung und der Solarenergienutzung am Gebäude liegen die Schlüssel zum Verzicht auf Gas und Öl. Nahezu alle Gebäude erreichten in der Wettbewerbszeit eine positive Energiebilanz, erzeugten also meist deutlich mehr Strom als sie benötigten. „In Verbindung mit Batteriespeichern und Automationstechnik nutzten die Teams im Schnitt die Hälfte des erzeugten Solarstroms im Haus selbst. Das ist deutlich mehr als heute üblich“, erklärt der fachliche Leiter des Wettbewerbs, Karsten Voss, von der Bergischen Universität Wuppertal.
Recyclinggerechtes Bauen
Ein weiteres wichtiges Thema beim Solar Decathlon war eine Baukonstruktion, die recyclinggerechtes Bauen fördert und damit die Kreislaufwirtschaft im Bauwesen verbessert. Die Wiederverwendung von Materialien oder ganzen Bauteilen und der Einsatz von Recyclingmaterialien waren mit einer eigenen Ästhetik ablesbar. Und: Mit kompakten Grundrissen zeigten die Häuser auf, wie das Wohnen auf weniger privater Fläche attraktiv sein kann und Gemeinschaftsflächen das Raumprogramm ergänzen.
Für alle Gebäude stehen die Wettbewerbsergebnisse, umfangreiche Fachinformationen und ein interaktiver 3D-Rundgang auf der Veranstaltungswebseite zur Verfügung. Ab Herbst 2022 können zudem acht Häuser als Teil des Nachfolgeprojekts Living Lab NRW in Wuppertal besichtigt werden.
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