Das Thema Klimawandel geht natürlich auch an Wuppertal nicht spurlos vorbei. In diesem Zuge gewinnen erneuerbare Energien an Bedeutung – sogar im privaten Kontext. Immer mehr Wuppertaler installieren also eine PV-Anlage auf dem Dach, um eigene Solarenergie generieren und nutzen zu können. Das bringt zugleich finanzielle Vorteile mit sich, denn durch eine eigene Solaranlage lässt sich Geld sparen und dank Einspeisungsvergütung sogar zusätzlich verdienen.
Menge der Solaranlagen
Deutschlandweit gibt es derzeit rund 1,7 Millionen Solaranlagen. Dabei handelt es sich sowohl um gewerblich betriebene und entsprechend große Anlagen als auch um kleine Modelle auf privaten Wohnhäusern. In den vergangenen Jahren war ein stetiger Anstieg zu beobachten und viele Experten gehen davon aus, dass Solarenergie in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird. Das gilt ebenso für Wuppertal, denn auch hier lassen sich immer mehr Photovoltaik-Module auf den Häusern entdecken. Dennoch wird das Gesamtpotenzial bislang kaum ausgenutzt, wie ein Blick auf das Solarpotenzialkataster von Wuppertal deutlich zeigt. In der Theorie wäre es demnach auf deutlich mehr Häusern möglich, kleinere bis mittlere Solaranlagen zu installieren, als dies bislang der Fall ist. Trotzdem lässt sich auch in Wuppertal eine steigende Tendenz beobachten.
Vorteile einer PV-Anlage
Das liegt an den zahlreichen Vorteilen, welche eine eigene Solaranlage mit sich bringt. Die Betreiber machen sich dadurch nämlich unabhängig von der zentralen Stromversorgung und somit auch von deren schwankenden Preisen. Auf lange Sicht sind dadurch große Einsparungen möglich, durch welche sich die Investition in die PV-Anlage amortisiert. Hinzu kommt die Möglichkeit, überschüssigen Strom in das Netz einzuspeisen. Durch die Einspeisevergütung bringt das zusätzliches Geld. Stattdessen oder ergänzend ist es möglich, einen Stromspeicher zu nutzen, um die Solaranlage noch effizienter zu machen. Wuppertaler können hierbei unter Umständen auf eine Förderung des WSW Klimafonds zurückgreifen. Weitere Vorteile einer solchen Solaranlage liegen zum Beispiel in den Möglichkeiten, diese mit dem Heizungssystem oder einer Zapfsäule für das Elektroauto zu verbinden. Einmal installiert, gelten Solaranlagen zudem als äußerst langlebig. Rund 20 bis 25 Jahre können diese in der Regel wartungs- und reparaturarm in Betrieb bleiben.
Kauf und Fördergelder
Der WSW Klimafonds ist jedoch längst nicht die einzige Möglichkeit, um Fördergelder für den Kauf und den Betrieb einer entsprechenden PV-Anlage in Anspruch zu nehmen. Wer sich für die Solarenergie in Wuppertal interessiert, sollte sich zusätzlich über die Fördermöglichkeiten der KfW informieren. Sie offeriert unter dem Namen „Erneuerbare Energien – Standard“ die Möglichkeit, unter gewissen Voraussetzungen einen zinsgünstigen Kredit aufzunehmen. Weitere Fördermöglichkeiten sind die Kreditmöglichkeiten unter den Namen „NRW.BANK.Energieinfrastruktur“, „Landwirtschaftliche Rentenbank: Energie vom Land“ und „KfW: Energieeffizient bauen“. In Sonderfällen kommt außerdem ein Zuschuss des Landes NRW im Rahmen des Agrarinvestitionsförderprogramms infrage. Zudem können auch Privatbetreiber einer solchen PV-Anlage die Vergütungen in Anspruch nehmen, welche sich aus dem EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) ergeben.
„Mietanlage“ als Alternative
Dennoch kann oder will nicht jeder Wuppertaler die hohen Investitionskosten tätigen, welche für den Kauf und die Installation einer solchen Solaranlage notwendig sind. Daher erfreut sich die Möglichkeit steigender Beliebtheit, eine PV-Anlage stattdessen zu mieten. Das bringt zugleich den Vorteil mit sich, sich nicht selbst um die Installation kümmern zu müssen.
Informationen zur Installation
Die Installation selbst braucht nämlich entsprechendes Knowhow sowie einige Grundvoraussetzungen. Natürlich kann diese auch an einen Fachmann ausgelagert werden, was beim Kauf einer Solaranlage zusätzliche Investitionen bedeutet. Unabhängig davon, ob diese selbst oder durch einen Experten montiert werden soll, müssen erst einmal die Möglichkeiten geprüft und eventuelle Anpassungen vorgenommen werden. Je nach Dach, sind dabei unterschiedliche Systeme möglich. So kann es zum Beispiel sinnvoll sein, Trapezprofile mit oder ohne Dämmung als wasserführende Schicht unter der Solaranlage anzubringen. Diese werden in einem speziellen Produktionsprozess individuell an die Gegebenheiten vor Ort angepasst. Manche Befestigungssysteme werden zusätzlich mit Gewichten auf dem Dach beschwert, wieder andere untereinander verschraubt, um die Gesamtstabilität zu erhöhen. Eine Solaranlage selbst zu installieren, ist also zwar möglich, erfordert jedoch viel Knowhow und handwerkliches Geschick. Hinzu kommt die Gefahr der Arbeit auf dem Dach. Sinnvoller ist es daher in den meisten Fällen, die Montage auszulagern und die Kosten direkt einzukalkulieren – oder eben auf ein Mietmodell zurückzugreifen.
Pachtmodell in Wuppertal
Wer in Wuppertal wohnt und eine Solaranlage mieten möchte, kann dabei das Pachtmodell der Stadtwerke nutzen. Unter dem Namen WSW Sonnenstrom wird die Solaranlage dann individuell angepasst und vollständig auf dem Dach errichtet. Besonders sinnvoll ist dieses Modell, wenn direkt ein Stromspeicher integriert wird. Denn so können die Betreiber nicht nur noch mehr Geld sparen, sondern zugleich die bereits erwähnte WSW Förderung in Anspruch nehmen. Viele Wuppertaler entscheiden sich bei ihrer Photovoltaikanlage daher für diese Möglichkeit, was aber natürlich kein Muss ist. Schlussendlich sollte jeder verschiedene Optionen prüfen sowie kalkulieren und somit die in seinem Einzelfall beste Entscheidung treffen.
Ausblick in die Zukunft
Die Verbraucherzentrale Wuppertal ist sich jedenfalls sicher, dass der Trend in Zukunft mehr und mehr zum Solarstrom gehen wird. Das liegt an der attraktiven Rendite, welche die Anlagen versprechen. Wie hoch diese im Detail ist, lässt sich aber nur im individuellen Fall berechnen. Sie hängt zum Beispiel davon ab, welche Modul-Belegung auf dem Dach möglich ist. In Wuppertal installieren Privatpersonen zu 83 Prozent kleinere Anlagen mit bis zu 10 kW. Durchschnittlich erzeugen sie dadurch 1.013 kWh pro kW pro Jahr. Somit kommen die Solaranlagen in Wuppertal auf einen durchschnittlichen Wert von 13.874 Kilowattstunden pro Jahr, was in der Theorie für einen 13-Personen-Haushalt reichen würde. Das eröffnet große Potenziale hinsichtlich der Einspeisevergütung. Die meisten Haushalte decken aber lediglich 80 Prozent ihres Strombedarfs selbst durch eine Solaranlage auf dem Dach. Dadurch können sie keinen oder weniger Strom ins Netz einspeisen, dennoch aber von großen Kosteneinsparungen profitieren. In Zukunft werden die Anlagen vermutlich immer effizienter werden und somit noch größere Potenziale mit sich bringen.