„Stadtnahe Waldgebiete haben ganz besondere Funktionen, sie sind aber auch besonderen Stressfaktoren ausgesetzt. Deshalb bedürfen sie auch einer besonderen Pflege.“ Das stellte Frank Lindgren, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion, während eines Vor-Orts-Termins im Nöllenhammerbachtal fest. Dort informierten sich Mitglieder der SPD-Stadtratsfraktion über den Zustand der Stadtwälder.
Der Klimawandel mit den ausgeprägten Trockenperioden der letzten Sommer hat den Bäumen stark zugesetzt. Hinzu kommt, dass insbesondere die durch die Trockenheit geschwächten Fichten kaum Abwehrkräfte gegen die Borkenkäfer haben. Frank Meyer (SPD), Dezernent für Stadtgrün, Mobilität, Umwelt und Geodaten, erläutert: „Allein im Fichtenbestand mussten auf 10.000 Quadratmetern Bäume, die von den Borkenkäfern kahlgefressen wurden, ersetzt werden. Dazu wurden heimische Bäume wie die Flatter-Ulme, Winterlinde, Schwarzerle und Berg-Ahorn neu gepflanzt. Durch das relativ feuchte Wetter im Winter und Frühjahr sind die Setzlinge bisher gut gediehen. Wir hoffen, dass diese Jungpflanzen auch weiter gut durch diesen Sommer kommen.“
Nutzungskonflikte mit Mountainbikern vor dem Ende
Im Rahmen des Vor-Ort-Termins wurde auch das Thema Mountainbike-Trails, das in den letzten Monaten teilweise zu erheblichen Emotionen führte, erörtert. Oliver Wagner, Mitglied der Bezirksvertretung Cronenberg und im Umweltausschuss, stellte dazu fest: „Ich bin froh, dass jetzt anscheinend die Beteiligten in einem Dialog stehen und somit gute Aussichten bestehen, Nutzungskonflikte in Zukunft zu reduzieren. Auch an diesem Thema wird deutlich, dass gerade stadtnahe Waldgebiete des besonderen Schutzes bedürfen.“ Es müssten Regeln gefunden werden, damit der Wald seinen Freizeit- und Erholungswert behalten könne, ohne durch die Nutzer, sei es zu Fuß, mit dem Pferd oder dem Rad, beschädigt zu werden.
Wagner weiter: „Der Schutz des Waldes muss in Einklang mit Freizeitnutzung und der Erholungssuche gebracht werden. Klar ist, wer abseits der Wege wild durch den Wald fährt oder reitet, schädigt den Wald und gefährdet womöglich die Gesundheit Anderer.“