Der Verkehrsfluss in der Stadt soll verbessert werden. Alle Verkehrsteilnehmer sollen davon profitieren – vor allem aber die Luftqualität in Wuppertal. Das sind die Ziele des Green-City-Plans, der jetzt konkret wird. Noch 2019 sollen verschiedene Projekte für das sogenannte „adaptive, umweltsensitive Echtzeit-Verkehrsmanagement“ auf den Weg gebracht werden. Dazu will die Stadt über vier Millionen Euro in intelligente Verkehrssteuerungssysteme investieren, knapp die Hälfte davon sind Fördermittel des Bundes.
„Wir schaffen mit der neuen Verkehrssteuerung Maßstäbe.”
(Frank Meyer, Verkehrsdezernent)
„Wie wichtig die Themen Luftqualität und Schadstoffbelastung sind, zeigt die anhaltende Debatte über Diesel-Fahrverbote in Großstädten. Intelligente Verkehrssteuerungssysteme bilden die Grundlage für eine signifikante Minderung der Luftschadstoff-Belastung. Daher setzen wir die im Green-City-Plan festgehaltenen Maßnahmen nun Schritt für Schritt um und freuen uns, dass der Bund unsere Pläne mit Fördermitteln in Höhe von 1,88 Millionen Euro unterstützt“, erläutert Verkehrs-, Umwelt- und Stadtentwicklungsdezernent Frank Meyer. „Wir schaffen mit diesen Projekten und der neuen Verkehrssteuerung Maßstäbe. Wir werden alles daran setzen, diese Ziele zu erreichen, Fahrverbote auch weiterhin zu vermeiden und die Förderung umfänglich zu nutzen.“
Unterstützung durch künstliche Intelligenz
Basis ist das „adaptive, umweltsensitive Echtzeit-Verkehrsmanagement“, das durch künstliche Intelligenz unterstützt wird. Dank der Erweiterung des Verkehrsrechen-Zentrums und der Implementierung neuer Software-Module kann das Verkehrsgeschehen in Wuppertal live erfasst werden. Auf Grundlage der Verkehrsmenge und relevanter Umweltdaten (wie beispielsweise CO2-, NO2– und Feinstaub-Belastung) soll die erwartete Verteilung des Verkehrs vorausschauend errechnet werden. Diese Berechnungen dienen als Prognose und Schaltvorgabe für Ampeln, die dann verkehrsabhängig reagieren.
Parkleitsystem via Smartphone-App
Um den Verkehrsfluss besser steuern zu können (Stichwort „Grüne Welle“), ist beispielsweise das Projekt Ampelphasenassistent vorgesehen. Zusätzlich ist ein Parkleitmanagement geplant, mit dem Anwohner und Besucher künftig via Smartphone-Applikation ohne Umweg zu freien Parkplätzen geleitet werden sollen. Damit sollen die Quartiere sowie die Innenstadtbereiche Elberfeld und Barmen vom Suchverkehr entlastet werden.
NO2-Reduktion von bis zu fünf Mikrogramm pro Kubikmeter Luft erwartet
Das Gesamtsystem soll dank künstlicher Intelligenz gesteuert werden, um jeweils optimale Prognosen in Echtzeit entwickeln, schalten und prüfen zu können. „In Summe wird dank aller Maßnahmen eine Stickstoffdioxid-Reduktion in einer Größenordnung von bis zu fünf Mikrogramm pro Kubikmeter Luft erwartet“, erklärt Rolf-Peter Kalmbach, Abteilungsleiter Straßenverkehrstechnik im städtischen Ressort Straßen und Verkehr. „Wir werden bis Ende 2020 die Grundlagen für eine Harmonisierung und Verstetigung des Verkehrs umsetzen und so die Fördermittel des Bundes abschöpfen. Das Gesamtprojekt wird voraussichtlich bis 2025 andauern.“