Gut zwei Wochen ist die Wuppertaler Stadtverwaltung über den Jahreswechsel weitgehend nicht erreichbar gewesen. Das sollte der Energieeinsparung dienen. Noch sind nicht alle Werte der einzelnen Verwaltungsgebäude erfasst, doch bereits jetzt steht fest: Wärmeenergie und Strom sind in einer „beachtlichen“ Größenordnung eingespart worden. Die Prognose des Gebäudemanagements wurde wohl sogar übertroffen. Vorbehaltlich noch ausstehender Ergebnisse für einzelne Gebäude wurden mit der Weihnachtspause über 200.000 kWh Energie eingespart. Das entspricht dem Jahresverbrauch von zehn Einfamilienhäusern mit Drei-Personen-Haushalten.
„Das Instrument der Weihnachtspause hat sich unter energetischen Aspekten als hocheffektiv erwiesen“, fasst Oberbürgermeister Uwe Schneidewind die erste Bilanz zusammen. Auf der anderen Seite, das gibt der Stadtchef zu, stünden allerdings die ausgesetzten Dienstleistungen und ihre Folgen sowohl für die Arbeitsabläufe in der Verwaltung als auch für das Dienstleister-Image der Stadt nach außen. Dies war im Vorfeld vielfach befürchtet worden. Schneidewind stellt deshalb fest: „Dieser Abwägung waren wir uns im vergangenen Jahr bewusst und haben dem Aspekt der Versorgungssicherheit für Bürger und Wirtschaft Vorrang gegeben. Auch in diesem Jahr werden wir die Entscheidung von der energetischen Lage abhängig machen und dabei kritische Stimmen miteinbeziehen. Daher ist die Frage einer Wiederholung heute noch offen.“
Rathaus spart im Dezember 35 Prozent ein
Das Beispiel des Rathauses macht die Wirkung der Maßnahmen deutlich: Durch die laufende Absenkung der Heiztemperaturen und das teilweise Freiziehen einzelner Etagen und des Heubruchflügels wurden hier im Dezember die Verbrauchswerte auf 65 Prozent des Vorjahresbedarfs reduziert und 215.000 Kilowattstunden (kWh) Energie eingespart werden. In der Weihnachtspause, in der der gesamte Gebäudekomplex am Johannes-Rau-Platz beinahe völlig heruntergefahren war, wurden 110.000 kWh gespart.