Die Ausschreibung für die Aufstellung des Gerüsts zur Sanierung des Weyerbuschturms läuft seit vergangener Woche. Allerdings hatte Klaus Lidke, zuständiger Mitarbeiter im Objektmanagement des Gebäudemanagements der Stadt (GMW), für die Bezirksvertretung Elberfeld-West am letzten Mittwoch, den 12. März, neben der guten Nachricht auch eine schlechte im Gepäck: Die Sanierung wird nicht vor Juli 2027 abgeschlossen sein.
Zu Verzögerungen kam es vor allem, weil das mit der schwierigen Gerüstplanung beauftragte Fachbüro wesentlich mehr Zeit benötigt hatte als zugesagt. Zudem lag der letztendlich vorgelegte Vorschlag eines Schwerlastgerüstes so weit über den vorgesehenen Kosten, dass in Abstimmung mit dem Denkmalschutz nochmal komplett umgeplant werden musste.
Da die Naturstein- und Dacharbeiten voraussichtlich nicht vor dem Frühherbst starten können, wird das Gerüst erst kurz vorher aufgestellt. Um die Stabilität des Turms während der Bauarbeiten zu gewährleisten, sind umfangreiche statische Maßnahmen erforderlich. Weil beispielsweise der korrodierte Stahlträger, auf dem das obere Turmdrittel ruht, entfernt werden muss, müssen dessen Lasten über einen Stahlrahmen abgefangen werden. Um diesen zu verankern, sind Kernbohrungen im historischen Mauerwerk erforderlich.
Nach Abriss der Balkoneinhausungen, bei dem die historischen Natursteinbrüstungen freigelegt werden, und weiteren Untersuchungen kann dann die eigentliche Sanierung beginnen, die den gesamten Turm umfasst – von der Sandsteinaußentreppe bis hoch zur Turmspitze.
Nach dem überarbeiteten Konzept werden sowohl die Naturstein- als auch die Stahlbauarbeiten erheblich umfangreicher sein als angenommen. Wegen der Komplexität der Baumaßnahme haben sich zudem die Honorare von Architektur- und Statikbüro erhöht; auch die Vorhaltungskosten für Gerüste stiegen aufgrund hoher Nachfrage wegen zahlreicher Brückenbaustellen im Land extrem an. All das führte dazu, dass die Gesamtkosten nun deutlich über den Fördermitteln liegen, die aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie dem Denkmalförderprogramm des Landes NRW bewilligt wurden – Bemühungen um weitere Gelder laufen.
Insgesamt wird derzeit von rund 1,5 Millionen Euro Gesamtkosten ausgegangen. Die aktuelle Berechnung enthält jedoch einige Unwägbarkeiten, weil weitere Bauteilntersuchungen erst erfolgen können, wenn der Turm eingerüstet ist. Die Angaben für die Arbeiten an der Natursteinfassade beruhen zum Beispiel auf einer Hochrechnung der Schäden im unteren Bereich auf den gesamten Turm. Auch der finanzielle Aufwand für die erforderlichen Stahlbauarbeiten kann bisher nur geschätzt werden.
Start der Ausschreibung für Gerüstaufstellung zur Sanierung des Weyerbuschturms
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