Die nach dem Hochwasser im Juli 2021 eingesetzte „Taskforce Hochwasser & Klimaresilienz“ hat ihre auf ein Jahr angelegte Arbeit beendet und einen Bericht vorgelegt. Nach der Sommerpause wird dieser bei einer Infoveranstaltung den Mitgliedern der Bezirksvertretungen, Ausschüsse und des Rates vorgestellt und anschließend beraten.
Die Taskforce tagte monatlich und trug die Ergebnisse der Arbeitsgruppen, in denen neben unterschiedlichen Ressorts der Stadtverwaltung, der Wupperverband, die Stadtwerke und die Wirtschaftsförderung vertreten waren, zusammen.
Bereits umgesetzt wurde eine Erweiterung der Starkregengefahrenkarte, die bei der Planung neuer Bauten, Straßen oder Anlagen als Grundlage dient, aber auch Aufschluss über möglichen Handlungsbedarf gibt und eine Animation zur Vorhersage des zeitlichen Verlaufs von Überflutungen beinhaltet. Auch eine Hochwassergefahrenkarte soll künftig zur Verfügung stehen.
Der Wupperverband hat ein „rotes Telefon“ zur Verbesserung der Kommunikation mit Krisenstab und Feuerwehr eingerichtet, ein Videokanal soll den Austausch zwischen Behörden erleichtern, er kam bei den Unwetterprognosen im Mai bereits zum Einsatz.
Noch dieses Jahr werden 24 Warnsirenen installiert, eine gemeinsame Einsatzübung mit Wupperverband, Feuerwehr, Krisenstab und anderen Behörden ist in Planung.
Für die Umsetzung des „Hochwasserschutz-Prioritätenkonzeptes“ sollen Fördermittel eingeworben werden, um besonders gefährdete Bereiche zu schützen. An einigen wird bereits gearbeitet – zum Beispiel am kombinierten Hoch- und Regenwasser-Rückhaltebecken Bornberg am Mirker Bach oder dem Regenwasserkanal an der Uellendahler Straße. Auf der Prio-Liste stehen weitere Schwerpunkte wie die Lüntenbeck, der Leim- oder der Schwarzbach – insgesamt sind es 41 Hotspots, bei 15 läuft schon die konkrete Planung.
Verbessert wurde die Meldung von hohen Wupper-Wasserständen über neue Pegel sowie ein automatisiertes Meldewesen, dieses „Hochwasserwarnsystem 4.0“ haben Stadt und Wirtschaftsförderung einer Reihe von Unternehmen aus Wuppertal präsentiert. Zusätzliche Höhenständepegel sollen die Datengrundlage und dadurch die Sicherheit weiter erhöhen: 14 zusätzliche Höhenstandspegel sind bereits installiert, 16 weitere sollen bis Jahresende folgen. Langfristig soll ein Melde- und Warnsystem aufgebaut werden, das Künstliche Intelligenz nutzt.
Der Wupperverband arbeitet an einem „Zukunftsprogramm Hochwasserschutz“ mit Maßnahmen zum technischen wie „grünen“ Hochwasserschutz – also der Renaturierung der Gewässer, wie beispielsweise in Laaken. Die Befüllungsmengen von Talsperren – sodass in trockenen Sommern genügend Wasser vorhanden ist, bei Starkregen aber keine Überschwemmung droht – sind ein weiteres Thema, an dem gearbeitet wird.