Wuppertal – Mit „Die Hölle/Inferno – Reise ins Innere“ präsentiert das Schauspiel Wuppertal eine beeindruckende Adaption von Dantes berühmtem Werk. Die Inszenierung von Johann Kresnik, einem der bedeutendsten Theaterchoreografen und Regisseure, setzt auf eine kraftvolle Bildsprache und fordert das Publikum mit einer radikalen Interpretation heraus.
Eine Inszenierung voller Ausdruckskraft
Zum ersten Mal arbeitete Kresnik am Schauspiel Wuppertal und entwickelte gemeinsam mit Schauspieler Thomas Braus eine theatralische Reise, die den Zuschauer tief in die Abgründe der menschlichen Seele führt. Unter der imposanten Kuppel des Opernhauses entfaltet sich ein vielschichtiges Spiel aus Körperlichkeit, Sprache und Bildgewalt. Die Aufführung setzt sich intensiv mit existenziellen Fragen auseinander und zeigt den modernen Menschen auf einer Suche nach Selbsterkenntnis, durch Krisen und Ängste hindurch bis zur möglichen Erkenntnis.
Ein forderndes Erlebnis für Publikum und Darsteller
Die Inszenierung verlangt nicht nur dem Publikum höchste Aufmerksamkeit ab, sondern auch den Darstellern physische und mentale Höchstleistungen. Thomas Braus beeindruckt mit einer außergewöhnlichen Körperbeherrschung, präziser Artikulation und intensivem Ausdruck. In der Rolle eines Getriebenen durchlebt er einen emotionalen und körperlichen Ausnahmezustand, der mit ungebrochener Energie auf die Bühne gebracht wird.
Kresniks Handschrift ist unverkennbar: Seine Bildsprache ist kompromisslos, seine Szenenführung energisch und expressiv. Dabei entwickelt die Inszenierung eine Dynamik, die zwischen Angst, Zerrissenheit und eruptiver Kraft wechselt und so die Zuschauer in ihren Bann zieht.
Ein Theaterabend von seltener Intensität
Mit einer Dauer von etwa 70 Minuten entfaltet sich eine atemlose Tour de Force, die gleichermaßen verstört und fasziniert. Das Wuppertaler Publikum honorierte die Darbietung bei der Premiere mit begeistertem Applaus.
„Die Hölle/Inferno – Reise ins Innere“ ist kein klassisches Theaterstück, sondern eine künstlerische Grenzerfahrung. Es ist ein Abend, der sich tief ins Gedächtnis einprägt – intensiv, herausfordernd und voller künstlerischer Sprengkraft.
Theaterkritik: „Die Hölle/Inferno“ – Eine intensive Auseinandersetzung mit der menschlichen Existenz
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