Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, müssen wir uns auf die Erkältungszeit gefasst machen. Vor allem Kinder sind hier sehr empfindlich, weil sie unter anderem noch im Wachstum sind und das Immunsystem ohnehin immer eine Menge zu tun hat. Erst über die Jahre bauen sich die Abwehrkräfte von Kindern auf, weshalb sie später immer seltener Erkältungen bekommen. Allerdings sind Eltern nicht wehrlos. Mit ein paar Hausmitteln und unseren Tipps lässt sich das Immunsystem von Kindern ganz einfach stärken.
Immunsystem bei Kindern unter Dauerbeschuss
Manchmal haben viele Eltern wohl das Gefühl, dass ihre Kinder gerade erst eine Erkältung überwunden haben und direkt schon in die nächste geraten. Genauso wie die Kinder selbst ist das Immunsystem immer noch in der Entwicklung. Da sie bekanntlich viel draußen spielen, sind häufig vielen Bakterien und anderen Keimen ausgesetzt.
Wichtig ist dabei jedoch nicht, dass Eltern ihre Kinder vor den Keimen schützen, sondern im Gegenteil. Das Immunsystem muss sich an solche Mikroorganismen gewöhnen, um sich besser darauf einstellen zu können, frei nach dem Motto „Was dich nicht umbringt, macht dich härter“. Kinder, die häufiger eine Erkältung haben, sind als Erwachsende möglicherweise seltener krank. Für Eltern kann das zwar zunächst Stress bedeuten, allerdings lassen sich Erkältungen leicht mit entsprechenden Medikamenten therapieren.
In der Tat ist eine keimfreie Umgebung für die Entwicklung des Immunsystems von Kindern eher von Nachteil. Lieber sollten Eltern ihre Kinder, so oft es geht, draußen spielen lassen, auch wenn sich das Kind dann erneut erkältet. Waldkindergärten lehren draußen Selbst- und Eigenständigkeit und können hier beispielsweise förderlich für die Entwicklung der Abwehrkräfte sein. Eltern können diesen Prozess jedoch zusätzlich noch unterstützen.
Trotzdem auf Hygiene achten
Auch wenn eine keimfreie Umgebung nicht förderlich für das Immunsystem ist, sollten Eltern dennoch darauf achten, dass ihre Sprösslinge zumindest ein paar Hygiene Basics beherrschen.
- Hände waschen: Eltern sollten ihren Kindern bereits möglichst früh beibringen, wie sie sich richtig die Hände waschen. Zunächst werden die Hände unter laufendem Wasser befeuchtet. Dann werden sie eingeseift. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass wirklich kein Fleck ausgelassen wird. Auch die Handgelenke gehören dazu. Insgesamt sollte der Prozess mindestens 20 Sekunden lang dauern. Besonders hilfreich sind hier Kinderlieder, die dabei gesungen werden, um die Zeit besser abschätzen zu können. Danach werden die Hände abgespült und gründlich abgetrocknet. Denn Keime vermehren sich vor allem auf feuchten Flächen.
- Richtiges Niesen und Husten: Mittlerweile wissen wir, dass wir uns beim Niesen oder Husten nicht mehr die Hand vor den Mund halten sollten. Dadurch verteilen wir nämlich einfach nur die Krankheitserreger in den Handflächen und das sollten die Kinder lernen. Besser ist es, wenn möglich in ein Taschentuch zu niesen oder zu husten und direkt danach die Hände zu waschen. Ist das nicht möglich, wird die Armbeuge genutzt.
Beide schützen sowohl die Kinder als auch die Umwelt vor Krankheitserregern. Zum einen werden Krankheitserreger nicht mehr durch den Kontakt mit den Händen verteilt. Zum anderen fangen Kinder sich schwerer Krankheiten ein, wenn sie sich mit gewaschenen Händen ins Gesicht fassen. So schaffen es nämlich weniger Viren und Bakterien über Mund, Augen oder Nase in den Körper einzudringen.
Bewegung, aber nicht zu viel
Kinder sollen draußen spielen. Das gilt nach wie vor. Bewegung draußen baut Muskeln auf und fördert die Entwicklung der Kinder. Das hat wiederum positive Auswirkungen auf das Immunsystem. Scheint dabei die Sonne, ist es umso besser. Treffen Sonnenstrahlen auf die Haut, wird automatisch die Vitamin D Produktion im Körper angeregt. Dieser Stoff ist wiederum für die Regulierung des Immunsystems verantwortlich und hat eine Reihe weiterer positiver Wirkungen auf den Körper des Kindes.
Zu viel Bewegung kann allerdings schädlich sein. Wenn sich ein Kind zu stark verausgabt, kann es zu einem Phänomen kommen, dass als Open Window Effekt bekannt ist. Auf diese Weise sorgt die Bewegung dafür, dass das Immunsystem kurzzeitig geschwächt ist und möglicherweise eine Krankheit im Körper ausbrechen kann. Das kann vor allem dann passieren, wenn das Kind einer Sportart nachgeht und das Training zu anstrengend war.
Gesunde Ernährung
Eine gesunde Ernährung für Kinder kann die Lösung vieler Probleme sein und das Immunsystem stärken. Ein einseitiger Speiseplan macht auf der anderen Seite krank und kann unter anderem zu Übergewicht führen. Am besten beginnt man schon im frühkindlichen Stadium mit einer ausgewogenen und gesunden Kost.
Besonders wichtig sind insbesondere pflanzliche Lebensmittel. Sie sollten täglich auf dem Speiseplan stehen. Dazu gehören vor allem Obst und Gemüse, aber auch Vollkornprodukte sowie Kartoffeln dürfen nicht fehlen. Tierische Lebensmittel wie Eier, Milchprodukte oder Fleisch sollten nur in Maßen serviert werden, als Ergänzung zu den pflanzlichen Zutaten. Süßigkeiten und zu salzige Snacks, wie Chips, sollten die Ausnahme bleiben.
Neben ausgewogenen Gerichten sollte eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr eine große Rolle spielen. In erster Linie sollten Kinder genügend Wasser trinken. Um mehr Abwechslung zu schaffen sind aber auch ungesüßte Tees oder stark verdünnte Fruchtschorlen denkbar.