Das Drama um das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch hat ein Ende gefunden. Sowohl die künstlerische Leitung als auch die Geschäftsführung müssen ausgetauscht werden. Während der Beirat, der am Freitag (13. Juli) erneut tagte und beschloss sich von Intendantin Adolphe Binder zu trennen, hat Tanztheater-Geschäftsführer Dirk Hesse angekündigt für eine weitere Amtszeit nicht zur Verfügung zu stehen. Dies habe der Beirat „zur Kenntnis genommen“, heißt es in einer Presseerklärung. Hesse wird seine Tätigkeit nur noich bis zum Jahresende ausüben.
Die Entscheidung (gegen Binder) sei notwendig geworden, um die Handlungsfähigkeit dieser einzigartigen kulturellen Einrichtung wiederherzustellen, heißt es in der Erklärung des Beirats weiter, der von Stadt und Land erwartet, dass ein dem künstlerischen Anspruch des Tanztheaters entsprechender Übergang gefunden wird. Immerhin würdigt der Beirat die künstlerischen Impulse, die Adolphe Binder für die neuen Stücke gegeben habe.
Eines der Hauptargumente gegen Binder soll laut Medienberichten gewesen sein, dass sie Stücke in den Spielplan aufgenommen habe, die mit dem aktuellen Ensemble nicht in der erforderlichen Qualität umzusetzen wären. Zusätzlich gab es Mobbing-Vorwürfe. Über die Anschuldigungen gegen die Intendantin waren die Tänzerinnen und Tänzer entsetzt, wie sie in mehreren Interviews erklärten..
- Nach Informationen der Wuppertaler Rundschau fiel der Beschluss bei einer Gegenstimme. Ob Adolphe Binder gegen die fristlose Kündigung vorgeht, bleibt abzuwarten.
Update
Wie die Lokalzeit des WDR berichtet, erwartet der Beirat von der Geschäftsführung, dass spätestens im September der Spielplan für die Spielzeit 2018/19 vorgeliegt. Dieser Spielplan solle neben geeigneten Stücken aus dem herausragenden Werk von Pina Bausch auch die beiden neuen Stücke von Dimitris Papaioannou und Alan Lucien Øyen umfassen. Außerdem solle bei der Gestaltung des Spielplans der zehnte Todestag von Pina Bausch und das zehnjährige Bestehen des Pina Bausch Archivs berücksichtigt werden.