Sturmtief „Friederike“ hatte nicht nur deutliche Auswirkungen auf den ÖPNV (Wuppertal-total berichtete), sondern auch die Stromversorgung in Wuppertal. Sturmbedingte Unfälle gab es aber nur wenige und die auch nur mit geringem Sachschaden. In einem Fall musste ein Bus wegen eines unmittelbar vor ihm umstürzendes Baumes eine Notbremsung durchführen. In einem anderen Fall wurde eine Mülltonne von einer starken Böe vor einen Bus geweht und beschädigte diesen an der Front. „Insgesamt sind wir in Wuppertal sehr glimpflich davon gekommen“, resümiert Betriebsleiter Christian Kindinger, „und am Wichtigsten: Niemand wurde verletzt.“ Auch die Einsatzwagen im Schülerverkehr fuhren – zumindest dort, wo die Schulen nicht von sich aus die Schülerinnen und Schüler schon früher nach Hause geschickt hatten.
Über 40 Schadensfälle an Stromleitungen
Ganz anders fällt das Fazit des gestrigen Sturmtages bei Joachim Fritz, dem Verantwortlichen der WSW für den Betrieb des Mittel- und Niederspannungsnetzes, aus. Seine Mitarbeiter hatten am Donnerstag (18. Januar) alle Hände voll zu tun. „Uns hat es so stark getroffen, wie lange nicht mehr“, berichtet Fritz. Über 40 Schadensfälle an Stromleitungen verzeichnet der Betriebsbericht von gestern. Dabei waren in Beyenburg, Stoffelsberg und Laaken auch Hochspannungsleitungen betroffen.
Ursache für Stromausfälle bei den Kunden waren zumeist Bäume, die in die Freileitungen gefallen waren. Umgeknickte Masten und gerissene Leitungen waren die Folge. Meist war es nicht möglich, die Schäden direkt zu beheben, um die Mitarbeiter nicht zu gefährden. Daher wurden die betroffenen Leitungsabschnitte zunächst stromlos geschaltet. Die Reparaturarbeiten dauerten teilweise bis tief in die Nacht zum Freitag.
Gute Zusammenarbeit mit Feuerwehr und THW
Joachim Fritz lobt vor allem die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und dem Technischen Hilfswerk (THW), die die Leitungstrassen von umgestürzten Bäumen und Ästen zu befreien halfen. Um die Stromversorgung wieder herzustellen, kamen auch Notstromaggregate zum Einsatz. „Trotz aller Bemühungen konnten wir einige Kunden aber leider erst im Laufe des Freitagvormittag wieder versorgen“, so Joachim Fritz. Erfreulich war, dass die meisten Kunden aufgrund der außergewöhnlichen Umstände sehr verständnisvoll auf die Versorgungsunterbrechung reagierten.
Für Joachim Fritz und seine Mitarbeiter ist Sturmtief „Friederike“ aber noch längst nicht abgehakt. „Viele Schäden haben wir erstmal nur provisorisch behoben“, sagt der Ingenieur, „die dauerhafte Reparatur der Leitungen wird uns noch einige Wochen beschäftigen.“