Kristof Stößel wirkt gelöst. Gelöst und glücklich. Der Theaterchef von Stößels Komödie genoss den ersten Auftritt seines Theaters nach dem rund dreimonatigen Corona-Lockdown sichtlich. Mit „Udo – eine Hommage an Udo Jürgens“ gab sein Theater ein erstes Lebenszeichen von sich. Nicht in den eigenen Räumen am Karlsplatz in Elberfeld, sondern als Gast in der Immanuelskirche in Oberbarmen.
Mindestens genauso glücklich, wieder auf einer Bühne zu stehen, war der Protagonist der musikalischen Veranstaltung, Dirk Stasikowski. Der Schauspieler, festes Ensemblemitglied, und Synchronsprecher, stellte gekonnt sein Gesangstalent unter Beweis und gab den jungen, wie den späten Udo Jürgens. Mit zahlreichen Songs, darunter natürlich „Ohrwürmer“ wie „Aber bitte mit Sahne“ oder „Griechischer Wein“ (erstaunlicherweise Jürgens‘ einziger Nummer 1-Hit in Deutschland), seine frühen Grand Prix (heute ESC)-Erfolge „Mercie, Chérie“ (1. Platz 1966), „Sag‘ ihr, ich lass sie grüßen“ (4. Platz 1965) und „Warum nur, warum“ (6. Platz 1964), aber auch eher weniger bekannte der insgesamt über 1.000 von ihm geschriebenen Songs.
„Dieses Erlebnis auf der Bühne war der Hammer.“
(Dirk Stasikowski)
Das Publikum ging begeistert mit, sang, klatschte und tanzte. Sehr zur Freude des Künstlers, der gleich nach seinem Auftritt über Facebook postete: „Wow, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Dieses Erlebnis auf der Bühne war der Hammer.“ Stasikowski zeigte sich gut bei Stimme, auch wenn er ein paar Mal den richtigen Einsatz verpasste. Das aber verzieh ihm das dankbare Publikum.
Allein genoss er die Rückkehr auf die Bühne nicht. In Duetten standen ihm Teresa Stößel (als Jenny Jürgens) und Fabienne von Straten (aka Kristof Stößel) in der ausverkauften Kulturkirche zur Seite. Neben Udos Liedern gab Stasikowski auch eine Menge Anekdoten aus dem Leben des Sängers, Komponisten und Schauspielers zum Besten. Die rundeten den Abend ab.
Zwischenfall in der Pause
Ein Zwischenfall unmittelbar vor der Pause sorgte für deren Verlängerung. Ein Mitarbeiter des Theaters war auf der Empore zusammengebrochen, wurde von einer Zuschauerin wiederbelebt und anschließend vom Notarzt behandelt.
Schade nur, dass die für Samstag geplante weitere Aufführung der Udo-Hommage abgesagt werden musste. Für diesen Abend hatten sich zu wenige Menschen interessiert.
- Weitere Termine: 17., 18., 23., 24., 25. und 26. Juli. Karten gibt es hier.