Ungeimpften droht Lohnkürzung – Virologe warnt vor unsichtbarer Welle der Geimpften und Genesenen

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SPD-Arbeitsminister Hubertus Heil hat deutlich klargemacht, dass mit dem Inkrafttreten von 3G am Arbeitsplatz für Ungeimpfte ohne tagesaktuelle Testung finanzielle Folgen drohen. Heil sagte am gestrigen Tag bei BILD LIVE:
„Menschen müssen sich impfen lassen. Wer den Arbeitsplatz betritt, muss ab kommender Woche nachweisen, dass er oder sie geimpft ist und wenn das nicht da ist, einen tagesaktuellen Test mitbringen. Wenn man das nicht tut, darf man den Betrieb nicht betreten, und dann muss man auch damit rechnen, dass zum Beispiel Lohnfortzahlung in Frage steht“.
Auch lokale Firmenschließungen in den kommenden Wochen wollte der Minister nicht ausschließen, die Grünen gingen noch weiter, indem sie betonten, perspektivisch könnten auch Kündigungen nicht vermieden werden.

Im Gesetzentwurf, der heute dem Bundesrat vorgelegt wird, ist zudem zu lesen, dass die Arbeitgeber dazu verpflichtet sind, die Einhaltung der Vorgaben „durch Nachweiskontrollen täglich zu überwachen und regelmäßig zu dokumentieren“, anderenfalls droht ein Bußgeld.

Ebenfalls soll beschlossen werden, dass Arbeitgeber ihren Beschäftigten im Fall von Büroarbeit oder vergleichbaren Tätigkeiten anbieten müssen, ihre Arbeit im Home-Office zu erledigen, „wenn keine zwingenden betriebsbedingten Gründe entgegenstehen“. Diese müssen das Angebot laut Gesetzestext annehmen, wenn dem keine Gründe entgegenstehen.

Währenddessen warnte Prof. Alexander Kekulé, Inhaber des Lehrstuhls für Medizinische Mikrobiologie und Virologie der Martin-Luther-Universität in Halle an der Saale, vor dem geplanten 2G-Modell, dieses sei „Teil des Problems und nicht Teil der Lösung“. Die Geimpften und Genesenen wähnten sich in Sicherheit, da man ihnen ja genau das bis vor Kurzem noch suggeriert habe und träfen sich ohne Masken und Abstände, um zu feiern, wie vergangene Woche beim Karneval.
Dadurch sein es – genau wie in Österreich – zu einer unsichtbare Welle der Geimpften und Genesenen gekommen.

Es sei daher der falsche Weg, dieses Konzept jetzt noch zu verstärken, so Kekulé bei ntv. Das andere Problem seien die vielen Durchbrüche bei zweifach Geimpften, auch sie liegen auf den Intensivstationen. „Heute ist es schon so, dass etwa die Hälfte der Patienten in den Krankenhäusern und auch die Hälfte der Verstorbenen in Deutschland geimpft waren.“, gibt der Virologe zu bedenken.

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