900.000 Euro stellt das Land NRW der Bergischen Universität für die Erforschung und Realisierung einer thermisch flexiblen Aluminiumproduktion zur Verfügung. Mittel aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) werden hierfür eingesetzt. Gemeinsam mit Wissenschaftlern vom Lehrstuhl für Strömungsmechanik der Bergischen Uni (Leitung: Prof. Dr.-Ing. Uwe Janoske), dem Wuppertal Institut und dem Aluminiumhersteller Trimet Aluminium untersucht Prof. Tutsch (Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik und Medientechnik) jetzt, ob eine thermisch flexible Aluminiumproduktion möglich ist.
Die Aluminiumindustrie gehört zu den großen Verbrauchern elektrischer Energie. Durch eine Flexibilisierung könnte die im Rahmen des Pilotprojektes zu modifizierende Produktionsstätte des Projektpartners Trimet in Essen ein indirektes Speicherpotenzial von zirka 1.000 Megawattstunden (MWh) zur Verfügung stellen, um auf Schwankungen in der elektrischen Energiegewinnung zu reagieren. Eine sich zeitlich ändernde Stromstärke bewirkt eine sich zeitlich ändernde Temperatur in den Elektrolyseöfen. Damit dies nicht zu ineffizienter Aluminiumproduktion oder gar Schäden an den Öfen führt, bis hin zu deren Zerstörung, muss der Produktionsprozess angepasst werden. „Insbesondere muss auf den individuellen Zustand eines jeden Ofens eingegangen werden, ohne die Zusammenhänge der in Reihe geschalteten Öfen zu vernachlässigen. So ergibt sich ein sehr komplexes zu regelndes System“, betont Prof. Uwe Janoske (Fakultät für Maschinenbau und Sicherheitstechnik).