Man geht heute ja nicht mehr ohne. Ohne Mund-Nasen-Schutzmaske. Welcher Maskentyp den optimalen Schutz, aber auch einen guten Tragekomfort bietet, das hat ein Team der Bewegungs- und Trainingswissenschaft an der Bergischen Universität Wuppertal untersucht. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass durch das Tragen von FFP-Atemschutzmasken im Arbeitsalltag und der Schule keine körperlichen Leistungsminderungen zu erwarten sind.
Da zum Beispiel OP-Masken Gesicht und Atemstrom nicht ausreichend abdichten, wurden in den letzten Wochen immer häufiger FFP-Atemschutzmasken vorgeschrieben. Im Labor für Bewegungs- und Trainingswissenschaft haben Experten der Bergischen Universität jetzt in einem studentischen Projekt den Einfluss dieser Atemschutzmasken auf den Herz-Kreislauf, die Atmung und den Stoffwechsel sowie auf psychologische Parameter untersucht. Zwölf Männer im Alter um 24 Jahre absolvierten im zeitlichen Abstand von sieben Tagen auf einem Fahrradergometer zwei Ausbelastungstest mit Atem-Gasanalyse sowohl mit als auch ohne FFP-Atemschutzmaske.
Das Ergebnis
Obwohl während dem Testverfahren hohe Atemleistungen erforderlich waren, hatte das Tragen der Atemschutzmaske keinen Einfluss auf die Ausdauerleistungsfähigkeit. Auch Herzfrequenz und weitere medizinische Parameter zeigten keine wesentlichen Unterschiede, obwohl der Atemwiderstand mit Maske signifikant zugenommen und die forcierte Ausatmung signifikant abgenommen hat.
Das oft genannte Argument, beim Tragen von Atemmasken erfolge eine Rückatmung von Kohlenstoffdioxid, wurde durch die Studie an der Bergischen Universität nicht bestätigt. Ob diese Ergebnisse auch für die geistige Fähigkeiten – etwa kognitive Leistungs- oder Konzentrationsfähigkeit – gelten, ist weiteren Untersuchungen vorbehalten.
Erhöhter Atemwiderstand problemlos zu kompensieren
Gesunde Menschen können den durch die Atemmaske erhöhten Atemwiderstand problemlos kompensieren, die Atemmuskulatur erfährt einen zusätzlichen Trainingsreiz, was bei Herz-Kreislaufpatienten und bei eingeschränkter Lungenfunktionsfähigkeit berücksichtigt werden muss.
Bislang wenig beachtet ist die Arbeitsschutz-Empfehlung der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung von 75 Minuten als maximale Tragedauer, was knapp einer Doppelstunde im Schulunterricht entspricht. Bei Umsetzung dieser Empfehlung müssten Schulkinder und Arbeitnehmende mit mehreren Masken pro Tag ausgerüstet sein.