Wie der WDR am Mittwoch berichtete, sollen nach über elf Jahren nach dem Duisburger Unglück bei der Loveparade bald neue Empfehlungen für Großveranstaltungen und für deren Veranstalter kommen.
Wie viele Besucherinnen und Besucher passen durch wie große Eingänge, wie werden größere Menschenströme gelenkt, wie An- und Abreiserouten sicher geplant?
Diese Lehren aus der Katastrophe zog der zentrale Sachverständige des Loveparade-Prozesses, Jürgen Gerlach von der Uni Wuppertal gemeinsam mit der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, FGSV, mit Sitz in Köln – die Erkenntnisse aus dem Strafverfahren, das erst Mitte 2020 ohne Urteile endete, flossen nun in das neue Regelwerk ein.
Nach Ansicht von Professor Gerlach sei es wichtig, eine Veranstaltung als Ganzes zu sehen, also von der Ankunft am Bahnhof bis zum Veranstaltungsort, zudem müsse die Aufgabenteilung zwischen Behörden und Veranstalter klar definiert sein. Dies war bei der Duisburger Loveparade nicht der Fall, 21 Menschen starben im dichten Gedränge, Hunderte wurden verletzt.
Der Leitfaden der FGSV ist als Empfehlung für Veranstalter gedacht, einen umfassenden Katalog dieser Art gab es zur Zeit der Duisburger Loveparade 2010 nicht.
Auch das Land NRW hat einen eigenen Orientierungsrahmen für Veranstaltungen im Freien noch einmal überarbeitet und in diesen Tagen an die kommunalen Spitzenverbände geschickt und setzte damit einen Beschluss des Landtags von Mitte 2020 um.
Diesr Plan soll demnach nicht nur bei klassischen Großveranstaltungen zur Anwendung kommen, sondern beispielsweise auch bei der Planung eines besucherstarken Adventswochenendes in den Innenstädten.
Uni Wuppertal: Neue Empfehlungen nach Loveparade-Desaster
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