Die neue Verkehrsführung rund um den Bereich Kasinokreisel, Mäuerchen und Laurentiusstraße hat seit Wochenbeginn für erhebliche Irritationen bei Autofahrern und Anwohnern gesorgt. Grund für die Änderungen sind Bauarbeiten der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) am Fernwärmenetz.
Fußgängerzone wieder geöffnet – vorübergehend
Um den Verkehr während der Bauarbeiten zu leiten, wurde die Fußgängerzone zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Kolpingstraße vorübergehend für den Fahrzeugverkehr freigegeben. Die Sperrung des Laurentiusplatzes bleibt jedoch bestehen, und die Laurentiusstraße Richtung Aue endet als Sackgasse. Wer irrtümlich in diese einfährt, ist gezwungen, umständlich zu wenden oder rückwärts zurückzufahren – und wird durch die geöffnete Fußgängerzone im Kreis geführt.
Unklare Beschilderung führt zu Problemen
Besonders die Beschilderung steht in der Kritik. Viele Anwohner und Geschäftsleute bemängeln, dass die Hinweise zu spät und nicht eindeutig erkennbar seien. Tatsächlich sind einige Schilder, etwa von der Neumarktstraße aus, erst unmittelbar vor der Kreuzung am Laurentiusplatz sichtbar.
Die Folge: Viele Autofahrer, insbesondere Ortsfremde, sind überfordert. Es wird von häufigem Hupen und verkehrswidrigem Befahren der Fußgängerzone berichtet. Die Polizei ist vor Ort und verhängt Verwarngelder in Höhe von 20 Euro. Nach eigenen Angaben liegt der Schwerpunkt auf der Sicherheit der Fußgänger.
Stadt: „Beschilderung angemessen“
Trotz der Beschwerden sieht die Stadtverwaltung die Situation gelassener. Die Beschilderung wird als angemessen und gut erkennbar eingestuft. Ein Vor-Ort-Termin der Verkehrslenkung habe kein Chaos gezeigt. Nachjustierungen seien zwar möglich, jedoch sei die aktuelle Planung mit allen Beteiligten – einschließlich Polizei und Feuerwehr – abgestimmt worden.
Die Stadt geht davon aus, dass sich die anfänglichen Schwierigkeiten bald legen. Nach bisherigen Erfahrungen würden sich Irritationen bei unaufmerksamen Fahrern innerhalb weniger Tage von selbst lösen. Zusätzliche Maßnahmen durch das Ordnungsamt seien nicht vorgesehen.
Anwohner fordern bessere Planung
Für viele Anwohner und Gewerbetreibende bleibt jedoch die Frage, warum die Verkehrsführung nicht klarer geregelt werden konnte. Die vorübergehende Öffnung der Fußgängerzone steht in deutlichem Widerspruch zu den Bemühungen, den Bereich am Laurentiusplatz als verkehrsberuhigte Zone zu etablieren. Insbesondere Lieferfahrzeuge haben jetzt große Schwierigkeiten, und das Chaos könnte negative Auswirkungen auf die umliegenden Geschäfte haben.
Die Bauarbeiten am Fernwärmenetz und die damit verbundenen Änderungen sollen noch einige Wochen andauern. Ob sich die Verkehrsprobleme wie von der Stadt prognostiziert von selbst regeln, bleibt abzuwarten. Bis dahin sind Geduld und Umsicht von allen Beteiligten gefragt.