Die Wassermassen von Katastrophen-Tief „Bernd“ haben im Wuppertaler Stadtgebiet ihre Spuren hinterlassen: Viele Keller und Untergeschosse stehen am Donnerstagabend (15. Juli) noch voll Wasser. Die Feuerwehr arbeitet die Schadensmeldungen nach und nach ab. Von über 850 Meldungen, die in der Leitstelle der Feuerwehr eingegangen sind, waren am späten Donnerstagnachmittag mehr als 650 bereits abgearbeitet. Allerdings können zahlreiche vollgelaufene Keller erst abgepumpt werden, wenn der Pegel der Wupper wieder gesunken ist.
„Derzeit sinkt der Wupper-Pegel etwa fünf Zentimeter in der Stunde,“ berichtet Krisenstabsleiter Johannes Slawig, „Bei dieser Geschwindigkeit können noch am Abend die ersten vollgelaufenen Keller leer gepumpt werden. Dass das möglich ist, verdanken wir auch der Unterstützung von THW und Feuerwehrkräften aus anderen Städten. Auch die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in den vergangenen 24 Stunden sehr viel geleistet. Ihnen allen und der großen ehrenamtlichen Unterstützung möchte ich danken.“
Krankenhäuser und Altenheime zuerst
Zunächst werden Krankenhäuser, Altenheime und soziale Einrichtungen versorgt, anschließend kommen Privathaushalte an die Reihe. Alle, die eine Meldung hinterlassen haben, so die Stadt Wuppertal, werden berücksichtigt.
Dank und Anerkennung für ihren aufopferungsvollen Einsatz in der vergangenen Nacht haben die Parteien den zum Teil ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Feuerwehr, Rettungssanitätern, Technischem Hilfswerk und Polizei ausgesprochen.
„Die Herausforderungen haben alle in einzigartiger Weise bewältigt.“
CDU-Fraktionsvorsitzender Ludger Kineke.
„Das Jahrhunderthochwasser in unserer Stadt und die dadurch ausgelösten unzähligen Einsätze der letzten Nacht haben alle Beteiligten vor große Herausforderungen gestellt. Diese Herausforderungen haben sie alle in einzigartiger Weise bewältigt“, erklärt CDU-Fraktionsvorsitzender Ludger Kineke.
Bürgermeisterin Dagmar Liste-Frinker (Bündnis 90/Die Grünen) ist vor allem erleichtert, dass es trotz der enormen Sachschäden, anders als in anderen Gemeinden, in Wuppertal keine große Zahl an Verletzten gegeben hat. „Unser besonderer Dank gilt allen Einsatzkräften, die ununterbrochen mit Rettungs- und Sicherungsmaßnahmen beschäftigt waren und noch immer sind. Ebenfalls möchte ich mich bei den Wuppertalerinnen und Wuppertalern für die große Besonnenheit bedanken. Wenn die Schäden beseitigt sind, muss mit Hochdruck an der Umsetzung von Maßnahmen gegen die Auswirkungen des Klimawandels gearbeitet werden“, erklärt sie.
Welle privater Hilfsbereitschaft
Nicht unerwähnt bleiben sollte nach Meinung der CDU-Fraktionsvorsitzenden Ludger Kineke und Caroline Lünenschloss aber auch die Welle privater Hilfsbereitschaft. „Überflutungen, Unterspülungen sowie die noch nicht absehbaren Schäden an Gebäuden, Brücken und Verkehrsflächen werden allen Rettungskräften noch einiges abverlangen“, ist sie sich sicher.