Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 wird die Rhein-Ruhr-Bahn, eine Tochter der französischen Transdev-Gruppe, die S-Bahn-Linie S7 zwischen Wuppertal und Solingen betreiben. Bereits im Dezember 2022 übernimmt die Regiobahn die neue Linie RE 47. Dies haben die politischen Gremien des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) in ihrer jüngsten Sitzung entschieden.
Die Vergabe der beiden Linien an die neuen Betreiber soll den Weg ebnen für ein verbessertes SPNV-Angebot zwischen Bergischem Land und Düsseldorf. Denn mit dem neuen RE 47 bietet der VRR seinen Fahrgästen erstmals eine stündliche, umsteigefreie Direktverbindung zwischen Remscheid und der NRW-Landeshauptstadt. Mit der Vergabe der S7 an die Rhein-Ruhr-Bahn wurde zudem für die erste ehemalige Abellio-Linie ein neuer Betreiber gefunden. Aktuell stehen die Vergaben noch unter dem Vorbehalt einer zehntägigen Einspruchsfrist.
„Mittelfristig möchten wir die S7 auf einen elektrischen Betrieb umstellen.“
Gabriele Metz, VRR-Vorstandssprecherin
Die S7 ist wichtig für die Nahverkehrsnutzer aus Remscheid und Solingen für Fahrten nach Düsseldorf und Köln. Pendler müssen aktuell allerdings am Hauptbahnhof in Solingen umsteigen, um mit der S1 weiter Richtung Landeshauptstadt fahren zu können. Dies möchte der VRR perspektivisch ändern. VRR-Vorstandssprecherin Gabriele Matz erklärt: „Mittelfristig möchten wir die S7 auf einen elektrischen Betrieb umstellen und als Direktverbindung bis nach Düsseldorf verlängern.“
Damit würde der zwangsläufige Umstieg in Solingen entfallen und Reisende könnten bequem direkt bis nach Düsseldorf fahren. „Als ersten Schritt können Fahrgäste bereits ab Dezember 2022 einmal stündlich mit der neuen Linie RE47 ohne Umstieg von Remscheid bis Düsseldorf fahren“, so Metz weiter.
Jede Stunde ohne Umstieg nach Düsseldorf
Diese neue Direktverbindung zwischen Remscheid und Düsseldorf („Düssel-Wupper-Express“) verkehrt täglich von früh morgens bis kurz vor Mitternacht im 60-Minuten-Takt zwischen Remscheid-Lennep und Düsseldorf Hbf. Eingesetzt werden hier die auch von der Linie S28 bekannten Triebzüge des Typs Integral. Finanziert wird die neue Regionalexpress-Linie durch das Land NRW.
Der neue Verkehrsvertrag zur S-Bahn-Linie S7 („Der Müngstener“) startet zum Fahrplanwechsel 2023. Die bereits heute auf der Linie verkehrenden SPNV-Fahrzeuge vom Typ Lint 41 werden auch zukünftig zum Einsatz kommen. Hierzu schließt die Rhein-Ruhr-Bahn einen Fahrzeug-Pachtvertrag mit dem VRR und verpflichtet sich, die Züge zu warten und instand zu halten. Auch einige Anlagen aus der Insolvenzmasse von Abellio werden weiterhin genutzt – so beispielsweise das Kunden-Center und die Tankanlage in Remscheid. Die Rhein-Ruhr-Bahn ist im VRR-Gebiet im Niers-Rhein-Emscher-Netz und auf dem Emscher-Münsterland-Express unterwegs.
Ab 2028 Umrüstung der S7
„Wir planen, die Verbindung Remscheid – Solingen – Düsseldorf nach Ablauf des Verkehrsvertrages mit der Rhein-Ruhr-Bahn im Jahr 2028 vom derzeitigen Dieselbetrieb möglichst auf einen lokal emissionsfreien Betrieb mit batterieelektrischen Fahrzeugen umzustellen. Somit kann die Verbindung auch ohne Oberleitung elektrisch betrieben werden“, berichtet Vorständin Gabriele Matz. „Damit werden wir unserem Ziel, bis zum Jahr 2030 90 Prozent der SPNV-Verkehre in unserem Verbundraum elektrisch zu betreiben, einen großen Schritt näher kommen.“