Die Ankündigung kommt nicht überraschend: Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) erhöhen ab 1. Oktober die Energiepreise in der Grundversorgung deutlich. Für Strom werden 33 Prozent und für Gas 50 Prozent mehr fällig als bisher.
Ein Haushalt mit einem durchschnittlichen jährlichen Stromverbrauch von 1.400 Kilowattstunden in der Grundversorgung zahlt dadurch etwa 163 Euro brutto im Jahr mehr. Bei einem jährlichen Gasverbrauch von 5.000 Kilowattstunden in dieser Kundengruppe erhöht sich die Jahresabrechnung um rund 300 Euro.
WSW smart zu 80 Prozent teurer
In den WSW-Tarifen außerhalb der Grundversorgung fallen die tatsächlichen Preiserhöhungen ab Oktober unterschiedlich aus. Auch wenn Produkte wie der Tarif „WSW Smart“ für Kunden mit entsprechenden Abnahmemengen günstiger sind, wird die prozentuale und absolute Preiserhöhung deutlich ausfallen. Bei Kunden, die in diesen Tarifen auch mit Gas heizen, können die Kosten bei einem Gesamtverbrauch von durchschnittlich 15.000 Kilowattstunden um 70 bis 80 Prozent höher liegen als bisher. Dadurch würde sich beispielsweise im Tarif „WSW Smart“ die Gasrechnung um 890 Euro im Jahr erhöhen.
Die WSW hatten den Strompreis im laufenden Jahr zweimal gesenkt. Zu Jahresbeginn sind die Tarife um durchschnittlich 3,2 Prozent reduziert worden, zum 1. Juli hatten sie den Wegfall der EEG-Umlage an ihre Kunden weitergegeben.
Hohe Marktpreise kommen jetzt beim Kunden an
Seit 2021 sind die Energiepreise in einem bisher nicht gekannten Ausmaß gestiegen. Der Krieg in der Ukraine und die absichtliche Verknappung der Energielieferungen aus Russland haben die Preisexplosion zusätzlich befeuert. Viele Versorger haben die Preise bereits angehoben oder dies angekündigt. Die Kunden der WSW haben in den letzten Monaten von der mittelfristigen Beschaffungsstrategie der Stadtwerke profitiert. Die WSW kaufen große Energiemengen für ihre Kunden bereits bis zu zwei Jahre im Voraus ein. Jetzt kommen die extrem hohen Marktpreise aber auch bei den Wuppertaler Haushalten an.
Die WSW gehen nicht davon aus, dass die Energiepreise mittelfristig wieder das Niveau vor dem Ukraine-Krieg erreichen. Stattdessen ist für die kommenden Jahre mit einem dauerhaft hohen Energiepreisniveau zu rechnen.
Energiespartipps
Das Wuppertaler Versorgungsunternehmen stellt seinen Kundinnen und Kunden auf seiner Website und in den Social Media-Kanälen umfangreiche Energiespartipps zur Verfügung, um den Gas- und Stromverbrauch zu senken. Der WSW-Produktfinder hilft den Kundinnen und Kunden zu prüfen, ob sie für Ihren Verbrauch den günstigsten Tarif gewählt haben oder ob sich ein Wechsel in einen anderen Tarif lohnt. Um hohe Zahlungsrückstände am Ende des Abrechnungsjahres zu vermeiden, werden die WSW die Abschläge für alle Tarifkunden zum 1. Oktober 2022 dem Verbrauch entsprechend anheben. Darüber werden die Kunden individuell informiert.