Vor nicht allzu langer Zeit galten Starkregenfällen als „Jahrhundert-Ereignisse“. Gemeint ist damit eine Katastrophe, die sich statistisch nur alle 100 Jahre ereignet. Durch die Erderwärmung sind Phänomene wie plötzlich eintretender Starkregen inzwischen auch bei uns keine raren Ereignisse mehr. Der Klimawandel lässt grüßen. Zurzeit arbeiten die für die Entwässerung zuständigen Wuppertaler Stadtwerke (WSW) an einer Starkregengefahrenkarte. Sie soll im Herbst 2018 vorliegen.
Der Starkregen mit Hagelschlag vom 29. Mai erreichte auf einer bis 12 reichenden Skala die Stärke 11. In Zukunft werden wir öfter mit solchen Ereignissen rechnen müssen. Aber Wuppertal hat vorgesorgt: Technische Bauwerke, wie die Talsperren am Oberlauf der Wupper und einige Hochwasserrückhaltebecken an kleineren Nebengewässern leisten bereits einen großen Beitrag zum Hochwasserschutz für unterhalb liegende Gebiete, insbesondere unsere Stadt.
Fokus auf Schulen und Krankenhäusern
Die vielen im Zuge der Bebauung verrohrten Nebengewässer sind in das Regenwasser-Kanalnetz integriert. Die hiervon ausgehende Überflutungsgefahr wird im Rahmen der städtischen Entwässerungsplanung untersucht, um der zunehmenden Gefahr von extremen Starkregenereignissen besser begegnen zu können. Vorrangig liegt der Fokus dabei auf besonders gefährdeten Einrichtungen, wie Schulen und Krankenhäuser, sowie Infrastrukturen, wie Straßenunterführungen, im Stadtgebiet.
Auch die Eigentümer sind gefordert
Aber auch die Bürger können und müssen sich um Vorsorge kümmern. Dort, wo Keller und Räume mit Regenwasser vollgelaufen sind, muss sich jeder Eigentümer die Frage stellen, ob es nicht alternative Orte zum Lagern wichtiger Dinge gibt. Vor allem während und kurz nach einem Starkregenereignis sind viele Vorsichtsmaßnahmen zu berücksichtigen. Auch wenn eine Überschwemmung wie Regenwasser aussieht, so ist es doch auch immer mit Abwasser vermischt. Aufgeschwemmte Abwasserschächte sind ebenfalls nicht sichtbar und deshalb eine potenzielle Gefahr. Größte Vorsicht gilt bei allen Überschwemmungen in Zusammenhang mit elektrischen Leitungen und Geräten. Hier besteht Lebensgefahr.
Am Ende steht aber auch immer die Erkenntnis: Alle technischen Maßnahmen haben ihre Grenzen. In Extremsituationen kann es trotz baulicher Maßnahmen immer auch zu Überschwemmungen kommen.