Langjähriger Bezirksbürgermeister von Elberfeld prägte die Stadt nachhaltig
Wuppertal – Hans Jürgen Vitenius, der frühere Bezirksbürgermeister von Elberfeld, ist am vergangenen Wochenende im Alter von 84 Jahren verstorben. Nach Angaben seiner Familie schlief er am Sonntag friedlich ein.
Vitenius war über Jahrzehnte hinweg eine prägende Persönlichkeit im politischen und gesellschaftlichen Leben Wuppertals. Von 1989 bis 2020 gehörte er der Bezirksvertretung Elberfeld an, davon 16 Jahre als Vorsitzender. Bis 2007 führte er den Titel Bezirksvorsteher, ehe das Amt in Bezirksbürgermeister umbenannt wurde. In den Jahren 2009 bis 2014 fungierte er zudem als stellvertretender Bezirksbürgermeister.
Sein politisches Wirken zeichnete sich durch eine große Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern sowie durch sein Bestreben aus, zwischen Verwaltung, Politik und Öffentlichkeit zu vermitteln. Auch überparteilich genoss Vitenius große Anerkennung. Sein Engagement konzentrierte sich sowohl auf große Stadtentwicklungsprojekte wie den umfassenden Umbau des Döppersbergs als auch auf zahlreiche kleinere Anliegen, die den Stadtteil lebenswerter machten.
Erst 1982 trat Vitenius in die SPD ein, nachdem er zuvor aus Überzeugung eine parteipolitische Neutralität bewahrt hatte. Besonders während seiner Tätigkeit als Vorsitzender des Stadtjugendrings legte er großen Wert auf die Unabhängigkeit von parteipolitischen Einflüssen. Parallel dazu engagierte er sich im Kreuzpfadfinderbund, den er in Wuppertal mitbegründete und den er später als Ehrenvorsitzender des Fördervereins unterstützte. Darüber hinaus veröffentlichte er mehrere Bücher zu pfadfinderischen Themen.
Neben seiner politischen Laufbahn übernahm Vitenius zahlreiche ehrenamtliche Aufgaben. So leitete er das frühere Haus der Jugend an der Wittensteinstraße, war Vorsitzender des Vereins Beratungsstelle für Drogenprobleme und wirkte im Vorstand des Bürgervereins Südstadt mit. Auch in seiner beruflichen Tätigkeit als Vertreter einer Versicherung setzte er sich stets für die Belange der Menschen ein.
Vitenius war tief im christlichen Glauben verwurzelt und fest in seiner Gemeinde engagiert. Bereits in den letzten Jahren hatte er sich schrittweise aus vielen öffentlichen Aufgaben zurückgezogen. Seine offizielle Verabschiedung aus der Politik im Jahr 2020 fiel pandemiebedingt kleiner aus als ursprünglich geplant.
Sein Nachfolger im Amt, Thomas Kring, erinnerte an Vitenius als einen vielseitig aktiven Menschen, dessen Wirken in Elberfeld und darüber hinaus Spuren hinterlassen hat. Bei der bevorstehenden Trauerfeier soll ihm im Rahmen einer Ansprache noch einmal gewürdigt werden.
Wuppertal: Hans Jürgen Vitenius im Alter von 84 Jahren verstorben
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