Die deutsche Energie- und Klimapolitik war in den vergangenen Jahren geprägt durch den Ausbau erneuerbarer Energien, andererseits sind die Klimaziele der Bundesregierung nicht erreichbar, wenn die CO2-Minderungen im Gebäude- und Verkehrssektor nicht forciert werden. Hinzu kommen öffentliche kontroverse Diskussionen um politische Instrumente, wie Heizungsgesetz, Verbrenner-Aus und erneuten Einstieg in die Kernenergie. Im Bundestagswahlkampf wurde zuletzt von einzelnen Parteien gefordert, das nationale Klimaschutzziel um fünf Jahre nach hinten zu verschieben. Das alles führt zu großer Verunsicherung von Gesellschaft und Wirtschaft. Nach der Bundestagswahl stehen hierzu wichtige Entscheidungen an und es werden klare Aussagen von der neuen Bundesregierung erwartet. Diese sind für den langfristigen Erfolg essentiell, drohen jedoch ohne Rückhalt und das Mitmachen in der Gesellschaft zu scheitern.
Um das kontroverse Thema besser verstehen zu können und eine belastbare Datengrundlage für Handlungsempfehlungen zu haben, entwickelte das Wuppertal Institut Ende 2024 eine bundesweite Befragung von 2.062 Personen quotiert nach Alter, Geschlecht, Bildung und Bundesland. Im Mittelpunkt stand die Zufriedenheit der Menschen mit der Energiepolitik, die Einstellung zu ökonomischen Effekten der Energiewende und das Vertrauen in die Entscheidungen derjenigen, die mit ihrer Weichenstellung und Umsetzung betraut sind.
Die Befragungsergebnisse ergaben, dass der Klimawandel von über 70 Prozent der Befragten als Bedrohung für das Leben in Deutschland wahrgenommen wird – insbesondere bei den 18- bis 29-Jährigen. So wird auch die Energiewende als relevant bewertet, etwa 60 Prozent der Befragten finden, die Energiewende sei langfristig ein notwendiges und sinnvolles politisches Ziel.
Auch wenn die Unterstützung für die Energiewende grundsätzlich groß ist, werden bezüglich ihrer realen Umsetzung jedoch zahlreiche Probleme ausgemacht: Nur 20 Prozent der Befragten geben an, die Ziele und Maßnahmen der Energiewende transparent und verständlich wahrzunehmen und 60 Prozent haben sogar den Eindruck, die ökonomischen Lasten seien nicht gerecht verteilt. Niedrige Einkommensgruppen spüren bereits den Kostendruck, der neben der Inflation auch durch steigende Energiepreise ausgelöst wird.
Jüngere Altersgruppen sind weniger pessimistisch bezüglich der zukünftigen Entwicklung, so geben über ein Drittel der über 60-Jährigen an, dass sie davon ausgehen, die Energiewende habe in den nächsten fünf Jahren sehr negative Auswirkungen auf ihre Heizkosten, bei den 18- bis 29-Jährigen sind es nur circa elf Prozent.
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