Schlechte Nachrichten aus dem Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie – und ein herber Rückschlag für den Klimaschutz: Die CO2-Bilanz der Dax-Firmen hat sich deutlich verschlechtert.
Die 40 Dax-Konzerne haben ihre CO2-Emissionen 2021 im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um sechs Prozent gesteigert. Das geht nun aus einer Auswertung des Handelsblatts auf Basis der Nachhaltigkeitsberichte hervor. Absolut betrachtet stieg der Ausstoß um knapp 16,5 Tonnen – das entspricht etwa der CO2-Bilanz der Großstadt Berlin.
„Wir befinden uns mit den Emissionen in Deutschland 2021 damit etwa wieder auf dem Niveau von 2019“, erklärt der Klimaforscher Manfred Fischedick, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal-Instituts für Klima, Umwelt, Energie. Im Jahr 2020 waren die globalen Emissionen wegen der Coronakrise erstmals seit 1960 noch gesunken.
Doch bereits ein Jahr später hat jedes zweite Unternehmen im Dax seine CO2-Emissionen wieder gesteigert. Die Klima-Experten rechnen auch für das laufende Jahr mit weiter ansteigenden Emissionen.
Für die kommenden Jahre ist nach Aussage von Klimaforscher Fischedick erneut mit einem steigenden CO2-Ausstoß zu rechnen, da die Wirtschaft das wegen des Krieges in der Ukraine knapp werdende Gas kurzfristig mit klimaschädlicheren Energieträgern ersetzen müsse.
Besonders die beiden Industrieunternehmen RWE und Heidelberg Cement fielen ins Auge, sie sind die zwei größten CO2-Emittenten unter den Dax-Konzernen.