Jetzt hat sich auch das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie in die Diskussion um das „Bürgerticket“ eingeschaltet. Die Idee des Bürgertickets sei gut und unterstützenswert, heißt es von dort, und einen Test in Wuppertal wert.
Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) dagegen haben große Bedenken gegen die Idee, dass jede Bürgerin und jeder Bürger bis zu 50 Euro pro Monat für das sogenannte „solidarische Bürgerticket“ zahlt und dafür unbeschränkt mit Bussen und der Schwebebahn durch unsere Stadt fahren kann.
In seiner Dissertation an der Bergischen Universität zu Nutzen, Kosten, Klimaschutz des Bürgertickets hat Günter Waluga bereits 2017 festgestellt, dass wegen der anhaltenden Unterfinanzierung bessere ÖPNV-Angebote nicht in Aussicht stehen. „Dabei ist es gerade aus Klimaschutzgründen erforderlich, den öffentlichen Personennahverkehr als Rückgrat einer klimaschonenden Mobilität auszubauen und seinen Anteil im Verkehr in Stadt und Region zu steigern. Das neue Finanzierungsmodell „Bürgerticket“ könnte dazu beitragen: Es könnte eine stabile Finanzierungsbasis schaffen und den Umstieg vom Auto auf den ÖPNV fördern“, heißt es in der Dissertation.
Während die WSW das Modell bereits als unrealistisch abgetan haben, argumentiert das Wuppertal Institut mit dem Kampf gegen den Klimawandel. Dabei sei der ÖPNV einer der wichtigsten Bausteine. Und der benötige ein neues Finanzierungssystem. Ein Instituts-Sprecher schlägt deshalb vor, ein zeitlich und räumlich begrenztes Pilotprojekt in unserer Stadt durchzuführen, um Erfahrungen zu sammeln.