Im Wuppertaler Westen nimmt die Entwicklung des Lokschuppen-Areals zwischen der Nathrather Straße und der Bahntrasse konkrete Formen an. Das Gelände soll in den kommenden Jahren zu einem modernen Wohnquartier mit rund 500 Wohneinheiten und einer angrenzenden Parklandschaft umgestaltet werden. Der Aufstellungsbeschluss für das Bauleitverfahren steht kurz bevor.
Ein Stadtbaustein mit Potenzial
Das Lokschuppen-Areal ist Teil des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) für den Stadtteil Vohwinkel und eng mit der geplanten Bundesgartenschau 2031 (BUGA) verzahnt. Oberbürgermeister Uwe Schneidewind zeigte sich von den bisherigen Planungen überzeugt und lobte die besondere Lage ebenso wie die Planung eines lebendigen, durchgrünten Quartiers. Neben dringend benötigtem Wohnraum soll die Umsetzung auch neue städtebauliche Akzente setzen.
Der städtebauliche Entwurf stammt von den Büros Schellenberg+Bäumler aus Dresden und studio grüngrau aus Düsseldorf, die den Wettbewerb für die Gestaltung des 7,6 Hektar großen Geländes gewonnen haben. Eine Ausstellung im Rathaus zeigte Ende 2024 die Pläne des Siegerentwurfs sowie die Entwürfe weiterer Wettbewerbsteilnehmer.
Wohnraum, Parklandschaft und Gastronomie
Geplant sind rund 500 Wohneinheiten in klassischer Bauweise mit Innenhöfen sowie eine Mischung aus vier- bis siebengeschossigen Gebäuden. Das Quartier soll eine eigene Parklandschaft erhalten, die nicht nur den Bewohnern zugutekommt, sondern auch das nahe gelegene Kernareal Tesche der BUGA 2031 aufwerten soll.
Gastronomiebetriebe wie Cafés und Restaurants sind ebenfalls Teil des Konzepts – ein Aspekt, den die Politik ausdrücklich fordert, um die Attraktivität des Viertels weiter zu erhöhen.
Marc Walter, Abteilungsleiter für Bauleitplanung der Stadt Wuppertal, erklärte, dass das Projekt in mehrfacher Hinsicht anspruchsvoll sei. Vor allem die Topografie des Geländes sei dabei eine Herausforderung. Die Fläche wurde für die Bahnnutzungen in der Vergangenheit teils bis zu zwölf Meter tief abgegraben.
Um das Areal nutzbar zu machen, ist eine umfangreiche Aufschüttung mit Recyclingmaterial erforderlich. Der genaue Bedarf und die Herkunft des Materials werden aktuell geprüft.
Verkehrs- und Infrastrukturfragen im Fokus
Ein wichtiger Punkt der Planungen ist das Verkehrskonzept. Die Nathrather Straße, ein zentrales Nadelöhr, wird stark belastet, da das Straßennetz nicht nur für das Lokschuppen-Areal, sondern auch für ein weiteres geplantes Wohnbauprojekt des Eisenbahn-Bauvereins relevant ist. Die CDU-Fraktion fordert eine enge Abstimmung beider Projekte, um unnötige Konflikte zu vermeiden. Eine Anlieferung des Füllmaterials über die Bahn, wie ursprünglich angedacht, ist laut Stadt nicht realisierbar.
Zeitplan bis zur BUGA 2031
Nach dem geplanten Aufstellungsbeschluss soll die Offenlegung der Pläne im nächsten Jahr erfolgen. Der Satzungsbeschluss ist für 2027 vorgesehen. Ziel ist es, den ersten Bauabschnitt rechtzeitig zur BUGA 2031 abzuschließen, um das Quartier als ergänzendes Highlight zur Großveranstaltung präsentieren zu können.
Alexander Clees, Geschäftsführer der Clees Unternehmensgruppe, die den Wettbewerb ausgelobt hat, betonte die Bedeutung des Projekts und ist sicher, dass die Chance, ein außergewöhnliches Wohnviertel zu schaffen, nicht nur neue Impulse für den Stadtteil Vohwinkel, sondern für die gesamte Stadtentwicklung Wuppertals gibt.
Politische Unterstützung
Die Bezirksvertretung Vohwinkel befürwortete mehrheitlich eine Empfehlung des Aufstellungsbeschlusses. Die endgültige Entscheidung darüber wird am 6. Februar im Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen erwartet.
Sollte das Vorhaben planmäßig verlaufen, könnte das Lokschuppen-Areal nicht nur neuen Wohnraum bieten, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zur Aufwertung Wuppertals im Rahmen der BUGA 2031 leisten.