Astroteilchenphysiker der Bergischen Universität Wuppertal haben zur Lösung eines 50 Jahre alten Rätsels der kosmischen Strahlung beigetragen. Die Ergebnisse der Arbeit sind soeben im renommierten Science Magazin erschienen. In der Veröffentlichung berichtet die Pierre-Auger-Kollaboration über Beobachtungen, die belegen, dass kosmische Strahlung mit Energien, die millionenfach größer sind als die der im CERN in Genf beschleunigten Protonen, aus entfernten Regionen des Universums jenseits unserer eigenen Galaxie stammen.
Prof. Dr. Karl-Heinz Kampert, Experimentalphysiker an der Bergischen Universität Wuppertal und Sprecher der Auger-Kollaboration von über 400 Wissenschaftlern aus 18 Ländern, kommentiert das Ergebnis begeistert: „Wir sind dem Rätsel, wo und wie diese außergewöhnlichen kleinsten Materie-Teilchen entstehen, nun wesentlich näher gekommen – eine Frage, die für Astrophysiker von großem Interesse ist. Unsere Beobachtung zeigt eindrucksvoll, dass die Orte der Beschleunigung außerhalb der Milchstraße liegen.“
Durch die Untersuchung der Verteilung der Ankunftsrichtungen von mehr als 30.000 kosmischen Teilchen fanden die Wissenschaftler eine signifikante Überhöhung aus einer Richtung, in der die Anzahl an Galaxien höher ist als in anderen Richtungen. Obwohl diese Entdeckung eindeutig den extragalaktischen Ursprung der Teilchen belegt, sind die eigentlichen Quellen noch immer nicht gefunden, da selbst solch energetische Teilchen auf ihrem Weg im Magnetfeld unserer Galaxie um einige zehn Grad abgelenkt werden.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat die Arbeiten der Wuppertaler Arbeitsgruppe in den letzten zehn Jahren mit über sechs Millionen Euro gefördert.