Wie hart eine Strafe ausfällt, hängt davon ab, welches Gericht das Urteil spricht. Die Richterinnen und Richter im Bereich des Landgerichts Wuppertal urteilen im Vergleich härter als viele ihrer Kolleginnen und Kollegen. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Wissenschaftlers Volker Grundies vom Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht.
Diebstahl wird deutlich härter bestraft
In einer aktuellen Studie hat er herausgefunden, dass die Urteile im Landgerichtsbezirk Wuppertal im bundesweiten Vergleich um sieben Prozent härter ausfallen, als im Durchschnitt. Besonders streng seien die Richter am hiesigen Landgericht und den Amtsgerichten des Bezirks bei Diebstahlsdelikten. Das Strafmaß liegt hier mit 3,4 Monaten rund 13 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Auch Gewalt- und Beleidigungs- sowie Drogendelikte werden in Wuppertal in der Regel härter bestraft, als an vielen anderen deutschen Gerichten. Bei Drogenvergehen gibt es im Durchschnitt eine Strafe von 8,3 Monaten (plus 5 Prozent), bei Gewaltvergehen und Beleidungen von 4,3 Monaten (plus 6 Prozent).
Strafen für Verkehrs- und Raubdelikte im Schnitt
Nur bei Verkehrsdelikten und Raub liegen die Wuppertaler Gerichte mit ihrem Strafmaß exakt auf Höhe des Bundesdurchschnitts. Von einheitlichen Strafmaßen wie von Experten gefordert, sind wir unterm Strich also ein gutes Stück entfernt.