Endlich beginnt die Aufarbeitung der Loveparade-Katastrophe von Duisburg vor Gericht. Dabei wird eine Frage zu beantworten sein: Welchen Experten wird das Gericht glauben? Die Anklage hat legt jetzt ihr wohl wichtigstes Gutachten vorgelegt.
Am 8. Dezember beginnt vor dem Landgericht Duisburg der Prozess gegen sechs Mitarbeiter der Stadt Duisburg und vier Mitarbeiter des Veranstalters Lopavent und seines Geschäftsführers Rainer Schaller. Die Beschuldigten müssen sich unter anderem wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung verantworten.
Die Anklage hatte sich zunächst auf ein Gutachten des britischen Panikforschers Keith Still gestützt – doch das befanden die Richter wegen gravierender Mängel als nicht verwertbar. Die Staatsanwaltschaft gab daraufhin ein weiteres Gutachten bei Gerlach in Auftrag. Der Professor aus Wuppertal ist Experte für Verkehrssicherheit und die Sicherheit bei Großveranstaltungen. Eine Kernaussage lautet: Mit einer simplen Lautsprecherdurchsage hätte die Katastrophe vermieden werden können.