Die Kirchen machen es bereits, jetzt sind auch die Moscheen mit an Bord gegangen: Als Zeichen der Solidarität in diesen schwierigen Zeiten des Kontaktverbotes dürfen auch die Moscheegemeinden ihren Gebetsruf verkünden, ohne dass es einer Sondergenehmigung bedarf. Die christlichen Kirchen läuten bereits seit längerem täglich die Glocken.
Die Gläubigen, die die Wuppertaler Zentralmoschee an der Gathe besuchen, brachen in Tränen aus, als sie die Nachricht erhielten und den Muezzin-Ruf gegen 20.10 Uhr hörten. Das berichtet uns unser User Berkant Celik, der uns auch die Videos zur Verfügung gestellt hat. „Die Welt ändert sich. Was unmöglich erscheint, wird wahr. Es ist unfassbar“, sagte uns Celik
Hinter der Maßnahme steht der Gedanke, dass sich die Religionsgemeinschaften in der Corona-Krise nicht mehr versammeln dürfen, um ihre Religion gemeinsam auszuüben. Das Glockengeläut und der Gebetsruf sollen nun dazu dienen, dass die Religionsgemeinschaften sich – wie sonst im Gottesdienst oder beim gemeinsamen Gebet – verbunden fühlen können.
„Das ist ein tolles Zeichen der Solidarität.“
(OB Andreas Mucke)
„Das ist ein tolles Zeichen der Solidarität“, unterstreicht Wuppertals Oberbürgermeister Andreas Mucke. „Gerade in diesen Tagen, in denen die Menschen schwer an der Kontaktsperre tragen, zeigt das, dass alle Menschen zusammenstehen – auch über religiöse Grenzen hinweg.“ Hier zeige sich einmal mehr eine von Wuppertals besonderen Eigenschaften: „Wir sind eine bunte, multikulturelle Stadt, in der Menschen aus verschiedenen Nationen friedlich zusammenleben – auch und gerade in Zeiten wie diesen.“
Der unter anderem für Integration zuständige Dezernent Stefan Kühn ergänzt: „Die einen sagen es mit Glocken, die anderen durch den Gebetsruf, aber alle Religionsgemeinschaften sagen dasselbe: Wir stehen in diesen schweren Zeiten zusammen.“