Vor 50 Jahren, am 3. September 1967, wurde Pastor Günter Twardella von Superintendent Höhler feierlich als Seelsorger in die Evangelisch reformierte Gemeinde eingeführt. 29 Jahre, bis zu seiner Pensionierung im November 1996, hat sich Twardella gemeinsam mit seiner Ehefrau Carola um das Wohl der reformierten Gemeinde und den Aufbau der Jugend- und Familienarbeit verdient gemacht, nicht nur im Rahmen seiner theologischen Aufgabe, sondern es war auch seine Herzensangelegenheit.
1931 in Siegen geboren, fasste er nach seinem Abitur im Jahre 1952 den Entschluss, Theologie zu studieren. An der Kirchlichen Hochschule Wuppertal, wo er auch seine spätere Frau kennen lernte, sowie an den Universitäten Tübingen und Bonn, absolvierte er sein Studium mit dem Abschluss des ersten und zweiten kirchlichen Examens in Bielefeld.
Neben seiner Pfarrtätigkeit erfüllten ihn die verschiedensten Aufgaben im Bereich der Ev. Kirche im Rheinland, im „Regionalseminar“, einem mobilen Predigerseminar sowie in der Prüfungskommission und der Spruchkammer für Lehrbeanstandungsfragen bis zur Leitung der „Reformierten Konferenz Bergisches Land“.
In der Ronsdorfer Gemeinde betreute Twardella u. a. Suchtkranke und seine Ehefrau leitete gemeinsam mit anderen 20 Jahre lang die von Schwester Waltraut organisierten Behindertenfreizeiten in Holzhausen. 40 Jahre hatte er den Vorsitz des „Historischen Arbeitskreises“, der die Geschichte der reformierten Gemeinde und ihren Gemeinschaftsgedanken in Ronsdorf verfolgt. Eine seiner Hauptaufgaben sah Twardella in der Erforschung des Geheimnisses der verschollenen „Hirtentasche“ Elias Ellers; eine Handschrift von Eller mit Aussprüchen der Anna vom Büchel und Kurzberichten in Tagebuchform aus der Zeit von 1735 bis 1743 über die Entwicklung der Reformierten in Elberfeld und die Ansiedlung der Glaubensangehörigen in Ronsdorf.
Nach seinem Ruhestand übte Twardella mit seiner Ehefrau Carola, auch studierte Theologin, die ihn mehrfach während seiner Amtszeit bei Gottesdiensten vertreten hat, eine ehrenamtliche Lehrtätigkeit in Cluj-Napoca/Kolozsvár/Klausenburg (Rumänien) am Protestantischen-theologischen Institut mit Universitätsgrad aus. In den Jahren 1999 bis 2005 wurden mehr als 20 Studientage und Seminare in Siebenbürgen und Ungarn über den Unterricht mit dem Heidelberger Katechismus gehalten. Als „Freunde des „Protestantischen-theologischen Instituts“, Klausenburg, wurden Günter und Carola Twardella 2008 mit einem Ehrendiplom ausgezeichnet.
Wenn das Ehepaar Twardella im November diesen Jahres mit seinen fünf Kindern „Günters 86. Geburtstag“ feiert, werden sie mit Stolz an ihr gemeinsames Schaffen im Sinne des reformierten Glaubens und an die schöne Zeit in Ronsdorf denken.
-kf