Das öffentliche Leben (nicht nur) in Wuppertal ist durch die Corona-Krise erheblich beeinträchtigt. Die Verwaltungsspitze unserer Stadt hat am Sonntagmittag (15. März) dazu eine Reihe von Bitten an die Bevölkerung gerichtet.
Oberbürgermeister Andreas Mucke bittet ausdrücklich darum, dass nur diejenigen Bürgerinnen und Bürger Einwohnermeldeamt, Straßenverkehrsamt und Ausländerbehörde aufsuchen, die dies unaufschiebbar müssen. „Alles andere bitte aufschieben oder online klären“, so der Stadtchef.
Notruf 112 nur für Notfälle benutzen
Die Notfallnummer „112“ ist derzeit ein Sorgenkind der Verwaltung. „Bitte diese nur für medizinische Notfälle benutzen“, fordert Mucke. „Damit der Rettungsdienst für seine eigentliche Aufgabe erreichbar bleibt.“ Statt dessen sollten die Hotlines des Bundes- (030/346465100) oder Landesgesundheitsministeriums (0211/91191001) oder der Kassenärztlichen Vereinigung (116117) angerufen werden.
„Das gesamte Gesundheitsamt ist auf die Krise ausgerichtet.“
(Stefan Kühn, Sozialdezernent)
Sozialdezernent Stefan Kühn: „Wir müssen alle äußerste Vorsicht walten lassen – im Interesse der gesamten Bevölkerung. Das gesamte Gesundheitsamt ist auf die Krise ausgerichtet. Andere nicht unbedingt notwendige Dienstleistungen können zurzeit nicht erbracht werden.“
Kita-Ausnahmeregelung nur für ganz kleinen Kreis
Dass das Betretungsverbot, also die faktische Schließung der Kitas, für viele Betroffene große Probleme aufwerfen wird, ist Kühn klar. „Nur eine ganz kleine Gruppe“, so der Dezernent, „wird in den Genuss der Sonderregelung der Kinderbetreuung kommen.“ Das sind Eltern, die beide in systemrelevanten Bereichen tätig sind, wie beispielsweise Pflege, Gesundheit, Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Katastrophenschutz, Energie, ÖPNV und Lebensmittelversorgung. Ist nur ein Elternteil hier tätig, muss sich das andere um den Nachwuchs kümmern.
„Hier geht’s nicht um den Cent, hier geht’s um die Gesundheit.“
(Johannes Slawig, Stadtdirektor und Kämmerer)
Stadtdirektor Slawig weist noch einmal Befürchtungen finanzieller Art zurück: „Hier geht’s nicht um den Cent, hier geht’s um die Gesundheit.“ Die Stadt werde in finanziellen Dingen nachsichtig sein. OB Mucke hat sogar bereits mit den WSW Kontakt aufzunehmen, um zu erreichen, dass Stromabschaltungen ausgesetzt werden.