„Die Geschäftslage der Bergischen Wirtschaft verbessert sich langsam. Die Unternehmen werden auch wieder deutlich optimistischer.“ Mit diesen Worten fassten Thomas Meyer, Präsident der Bergischen IHK, und IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage zusammen. Daran waren 431 Unternehmen mit 17.800 Beschäftigten beteiligt.
Aktuell bewerten immerhin 17 Prozent der Unternehmen ihre wirtschaftliche Situation als gut und 40 Prozent als befriedigend. Die übrigen 43 Prozent melden eine schlechte Lage. Entsprechend ist der Geschäftslageindex zwar wieder um acht Punkte gestiegen, erreicht aber lediglich einen Wert von minus 26.
Einzelhandel hat Pandemie erstaunlich gut verkraftet
Die seit Mai zu beobachtende wirtschaftliche Erholung scheint in der Region etwas weniger stark ausgeprägt zu sein als andernorts. Besonders schlecht geht es dem Hotel- und Gaststättengewerbe. Auch die Industrie, der Großhandel, die Verkehrswirtschaft und die unternehmensnahen Dienstleister hätten noch lange nicht zu alter Stärke zurückgefunden. Dagegen sei der Einzelhandel bisher erstaunlich gut durch die Pandemie gekommen.
Im Städteranking liegt jetzt Solingen mit einem deutlich verbesserten Lageindex von minus 10 vorn. Wuppertal und Remscheid folgen weit abgeschlagen mit Indexwerten von minus 31 und minus 38. Diese beiden Werte liegen sogar etwas niedriger als im Frühjahr.
Optimisten in Solingen, Pessimisten in Wuppertal und Remscheid
Bei den Geschäftserwartungen ergibt sich die gleiche Reihenfolge: Die Solinger Wirtschaft zeigt sich vergleichsweise optimistisch. In Remscheid und Wuppertal bleiben dagegen die Pessimisten eindeutig in der Mehrzahl.
„Die Bergischen Unternehmen werden deshalb insgesamt weniger investieren und ihr Beschäftigungsniveau reduzieren. Denn trotz gewisser Aufwärtstendenzen rechnen sie überwiegend noch mit einer rückläufigen Umsatz- und Ertragsentwicklung“, prognostizieren die IHK-Vertreter. Als größte Risiken werden die Entwicklung der Inlandsnachfrage und die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen gesehen. Die Themen Fachkräftemangel und Finanzierungsrisiken spielen dagegen derzeit kaum eine Rolle.