+++ Dritte Impfung im Herbst wahrscheinlich +++ noch ist unklar, inwieweit das Alter bei der Abnahme der Immunität eine Rolle spielt +++ Experten rechnen bereits mit jährlicher Corona-Impfung
Viele Wuppertaler warten noch auf ihre Erst- oder Zweitimpfung gegen das Corona-Virus. Doch schon jetzt werden stimmen laut, dass mindestens eine dritte Auffrischungsimpfung oder gar eine jährliche Impfung gegen Corona nötig sein könnte.
„Aktuell ist noch nicht endgültig abzusehen, ob und wenn ja in welchem Umfang beziehungsweise für welchen Personenkreis Auffrischungsimpfungen vonnöten sein werden“, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. In anderen Worten: Es ist momentan völlig unklar, wie lange die aktuellen Impfstoffe überhaupt Wirkung zeigen. In Großbritannien stellen sich die Engländer bereits konkreter auf eine dritte Impfung im Herbst ein, die aktuell für Menschen über 50 vorbereitet wird. Auch die Nachbestellungen von 1,8 Impfdosen des Biontech-Impfstoffes seitens der EU und die Aussagen von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen lassen auf eine baldige Auffrischungsimpfung schließen. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet damit, dass die Immunität bereits nach sechs Monaten deutlich nachlässt. Auch Virus-Mutationen wie die Delta-Variante führen zu deutlichen Fragestellungen seitens der anhaltenden Immunität.
Jährliche Impfung möglich
„Ich gehe davon aus, dass eine dritte Impfung für die Auffrischung der Immunität von einem hohen Wert sein könnte“, so Ugur Sahin, Gründer und Chef von Biontech. Auch mehren sich die Anzeichen mangelnder Langzeit-Immunität. So bestätigt die Tübinger Pandemie Beauftragte Dr. Lisa Federle gegenüber Medienvertretern: „Wir haben bereits Patienten aus Alters- und Pflegeheimen, die doppelt geimpft sind, aber schon wieder infiziert wurden.“ Die Ärztin hält dabei gar eine jährliche Impfung für realistisch.
Sollte es also tatsächlich zu einer jährlichen Impf-Notwendigkeit kommen, so mache es Sinn, eine Kombination mit der ohnehin anstehenden Grippeimpfung zu prüfen.