In Wuppertal steht die Bauwirtschaft vor einer ungewissen Zukunft, warnt Tino Brüning, Bezirksvorsitzender der IG BAU Düsseldorf. Das drohende Scheitern der Tarifrunde im Bauhauptgewerbe könnte zu einem Stillstand auf den Baustellen führen. Nach drei ergebnislosen Verhandlungstreffen liegt nun ein Schlichterspruch vor, den jedoch Bauhandwerk und Bauindustrie bisher nicht akzeptieren. Brüning warnt vor den Folgen eines Bau-Streiks, der auch in Wuppertal erhebliche Auswirkungen haben würde.
Fachkräfte-Flucht und dringender Handlungsbedarf
In Wuppertal sind derzeit mehr als 1.600 Beschäftigte in 246 Bauunternehmen tätig. Doch Brüning befürchtet eine Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte, sollten die Löhne nicht angehoben werden. Er betont die hohe Mobilität der Bauarbeiter und die Schwierigkeiten, diese einmal verlorene Arbeitskräfte wiederzugewinnen.
Dringender Appell an die Bauunternehmen
Die IG BAU ruft die Bauunternehmen in Wuppertal dazu auf, den Schlichterspruch anzunehmen, um einen Stillstand der Baustellen zu verhindern. Brüning betont die Bedeutung einer raschen Lösung, um den Lohnverlust der Arbeitnehmer durch die Inflation auszugleichen.
Empfehlungen des Schlichters
Der Schlichter Rainer Schlegel empfiehlt eine monatliche Lohnerhöhung von mindestens 250 Euro ab Mai sowie eine weitere Erhöhung um 4,15 Prozent im folgenden Jahr. Zudem sollen Auszubildende bereits zu Beginn ihrer Ausbildung eine angemessene Vergütung von 1.080 Euro pro Monat erhalten. Diese Maßnahmen sollen den Bau attraktiver machen und den Fachkräftemangel bekämpfen.
Ausblick auf die Baukonjunktur
Schlegel prognostiziert einen Aufschwung im Wohnungsbau, was zu einer erhöhten Nachfrage nach Bauaufträgen führen wird. Die IG BAU sieht eine Trendwende im Wohnungsbau als sehr wahrscheinlich an und erwartet eine deutliche Steigerung der Aufträge und Umsätze im Hochbau.