Die Räumung der ehemaligen Ortschaft Lützerath im Braunkohleabbaugebiet Garzweiler hat – wenig überraschend – auch die Wuppertaler Ortsgruppe von „Fridays for Future (FfF)“ auf den Plan gerufen. Sie beteiligt sich an einer Großdemo am morgigen Samstag (14. Januar) in der Nähe von Lützerath entgegen. Dazu gibt es eine gemeinsame Anreise vom Wuppertaler Hauptbahnhof für alle, die sich – das betont FfF – friedlich und legal an dem Protest beteiligen wollen. Mit dem RE4 um 8.58 Uhr geht es bis nach Erkelenz, von wo aus Shuttlebusse nach Keyenberg fahren. Dort wollen sich die Demonstranten sammeln und ab 12 Uhr zur Hauptbühne auf einer Fläche an der L12 in der Nähe von Lützerath ziehen.
FfF Wuppertal kritisiert die Räumung aufs Schärfste und zeigt sich solidarisch mit allen friedlichen Menschen, die sich der gewaltvollen Räumung von Lützerath entgegenstellen. „Wir schließen uns der Forderung der ScientistsForFuture an und fordern einen sofortigen Stopp der Räumung, sowie ein Moratorium für Lützerath“, heißt es in einer Pressemitteilung der Organisation, die am Mittwoch (11. Januar) um 18 Uhr eine spontane Solidaritäts-Veranstaltung vor den City-Arkaden abgehalten hat.
Unmut vor Grünen-Büro Luft gemacht
Nach einer Kundgebung zogen rund 150 Menschen vor das Büro der Grünen im Luisenviertel und machten ihrem allgemeinen Unmut und ihrer Enttäuschung über die Rolle der Grünen bei der Räumung des Dorfes Lützerath Luft.
„Die Grünen verraten in Lützerath gerade ihre eigenen Grundsätze. Vor einem Jahr noch ist Mona Neubaur mit uns für Lützerath auf die Straßen gegangen, heute stützt sie als Wirtschaftsministerin in NRW einen durch die CDU und RWE aufgezwungenen Kompromiss, der Lützerath und damit das 1,5-Grad-Ziel verrät. Wir fordern die Grünen auf, sich an ihre eigenen Inhalte zu erinnern und die Räumung von Lützerath zu stoppen“, erklärte Ben Mintert, Sprecher von Fridays for Future Wuppertal.
Harsche Kritik an Marcel Hafke (FDP)
Ins Kreuzfeuer der Kritik ist auch der Wuppertaler Marcel Hafke geraten, parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Landtagsfraktion und Vorsitzende der FDP Wuppertal, weil er am Tag des Beginns der Räumung die sich in Lützerath aufhaltenden Klimaaktivisten allesamt Klimaterroristen genannt hatte. „Friedliche Demonstranten als Terroristen zu bezeichnen, bedeutet die absolute Denunziation von legitimen und friedlichen Protesten. Nicht ohne Grund ist das Wort ‚Klimaterroristen‘ zum Unwort des Jahres gekürt worden. Denn der eigentliche Klimaterrorist ist RWE, welcher eigene, kurzfristige Profitinteressen durchsetzt, freudig unterstützt und hofiert von der Landesregierung und Polizei NRW”, sagt Yasin Duman, Sprecher von Fridays for Future Wuppertal.