Wie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften (GEW) von betroffenen Wuppertaler Schulen erfahren hat, macht die Stadtverwaltung einigen Schulen zu den bekannten Personal- und Raumproblemen zusätzlich das Leben schwer. Vor allem die Grundschulen haben mit steigenden Schülerzahlen zu kämpfen, und etliche sind sogar davon betroffen, dass sie in diesem Schuljahr zusätzliche Eingangsklassen bilden mussten. Anderen steht das für das nächste Schuljahr bevor.
Zusätzliche Schülerinnen und Schüler benötigen zusätzliche Schulbücher, diese dürfte auch der Wuppertaler Stadtverwaltung bekannt sein. Doch dort hat der Kämmerer vor vielen Jahren beschlossen: Wir planen mit den Schülerzahlen des Vorjahres, weil für uns nicht das Schuljahr, sondern das Haushaltsjahr relevant ist. Als Folge werden zusätzliche Schulklassen bei der Zuweisung der Gelder nicht berücksichtigt.
Daraus entsteht für die Schulen eine zeitliche Lücke vom Bestellzeitpunkt im Frühjahr bis zum 31. Dezember, in der die notwendigen Mittel fehlen, um ausreichend Schulbücher zu bestellen.
„Das ist ein hausgemachtes Problem in Wuppertal und das muss geändert werden. Schließlich muss die Stadt die Schulbuchrechnung gar nicht aus eigener Tasche bezahlen. Vielmehr werden die verausgabten Gelder eins zu eins von der Bezirksregierung Düsseldorf zurückerstattet“, sagt Richard Voß vom GEW-Leitungsteam.
Die GEW hat sich jetzt an den Schuldezernenten Stefan Kühn gewendet. Ihre Forderung: Kühn soll zügig dafür sorgen, dass die Schulen nicht bei Fördervereinen betteln oder gar auf Schulbücher verzichten müssen, nur weil die Stadtverwaltung nicht in der Lage ist, den gesetzlich verbrieften Anspruch dann zu erfüllen, wenn die Schulbücher bestellt werden müssen.