Am 26. November 1995 schloss die Remscheider Kaufhof-Filiale auf der unteren Alleestraße. Im Frühjahr 2019 gibt der Kaufhof nun seine Filiale in Solingen auf. „Der Aufsichtsrat habe beschlossen, den Mietvertrag nicht zu verlängern“, teilte das Unternehmen Anfang Mai 2018 mit. Auch im Nachbarort Schwelm konnte sich der Kaufhof nicht halten. Wuppertal ist damit der noch einzige Kaufhof-Standort im Bergischen Städtedreieck.
„Es scheint, als würde der Kaufhof umfangreich restrukturieren. Desolate Standorte würden dabei einfach geschlossen“, so ein Branchenkenner gegenüber Wuppertal total.
Kaufhof-Filiale einfach nicht rentabel
Wirtschaftliche Gründe seien die Ursache für die Schließung in Solingen gewesen – auch habe das unattraktive Umfeld in der Solinger Innenstadt dazu beigetragen. Der Vermieter und Besitzer der Solinger Clemensgalerien zeigte sich damals entspannt. Man sei letztendlich nicht unglücklich, dass „ein Unternehmen mit einer derart schlechten Performance im Handelsbereich den Standort verlasse“, hieß es gegenüber dem WDR.
5000 Arbeitsplätze sollen jetzt im Rahmen der Fusion von Karstadt und Kaufhof wegfallen, etliche davon in Nordrhein-Westfalen
Der österreichische Milliardär und Eigentümer René Benko hat momentan große Pläne. Bis zum 9. November 2018 wird eine Entscheidung seitens des deutschen Kartellamtes bezüglich der geplanten Fusion von Kaufhof und Karstadt erwartet. „Es ist der nächste schwere Schlag für die Region“, titelte die Süddeutsche Zeitung bereits im September. 5000 Stellen sollen dabei wegfallen, etliche davon wohl in Nordrhein-Westfalen. Inwieweit Wuppertal betroffen ist, kann zurzeit nur gemutmaßt werden. Durch die Verlagerung des Zentrums hin zu den City-Arkaden und dem neu eröffneten Döppersberg scheint sich die ohnehin schon angespannte Situation nochmals deutlich verschärft zu haben. „Es fehle einfach ein attraktiver Magnet am Neumarkt“, so Wuppertal-total-Leser und Wuppertal-Urgestein Klaus A.
Investitionen vornehmlich in Top-Standorte
Laut Manager-Magazin zeichnet sich momentan seitens Benkos eine ganz andere Entwicklung ab. Dieser beabsichtige mit seiner Firma Signa das traditionsreiche Düsseldorfer Carsch-Haus zum vierten Luxuswarenhaus der KaDeWe-Group zu machen – eine Glanzliga neben dem Berliner KaDeWe, dem Hamburger Alsterhaus und dem Münchner Oberpollinger. Der derzeitige Kaufhof-Gesellschafter, die kanadische Hudon’s Bay Company (HBC), hatte das Carsch-Haus für ihr Discount-Bekleidungs-Format Saks Off 5th genutzt – nicht profitabel genug, so Benko. Hinzu kommt eine weitere Übernahme der Kölner Kaufhof-Filiale an der Hoher Straße.
Inwieweit der Wuppertaler Kaufhof in einer akuten B-Lage eine Zukunft hat, bleibt abzuwarten.