Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) macht ein weitreichendes versprechen: „Solange die Impfungen gut wirken, kommt ein Lockdown zulasten derer, die vollständig geimpft sind, nicht in Frage.“ Dabei geht Braun, der selbst Intensivmediziner war, noch einen Schritt weiter: „Viele Bereiche, die in der Vergangenheit komplett geschlossen waren, müssen für diesen großen Teil der Bevölkerung geöffnet bleiben.“ Eine Entscheidung dazu wird zeitnah erwartet.
Darüber hinaus werde die Bundesregierung nicht mehr nur Inzidenz-Entwicklungen als Entscheidungsgrundlage heranziehen, sondern auch die Anzahl an Krankenhausaufnahmen Faktor mit einbeziehen.
Die Nachricht geht einher mit der Information, dass nun auch genügend Impfstoff zur Verfügung stehe. Dies gelte zum einen für die Arztpraxen, hier stehen 2,3 Millionen Extra-Dosen zur Verfügung, als auch für Impfzentren, wie das Wuppertaler Impfzentrum am Campus Freudenberg (s.a. Wuppertal hat sehr viel Impfstoff und freie Termine im Juli).
Führen die Privilegien zu einem ‚Impfdruck‘?
Die lange Zeit heiß diskutierte Problematik bleibt. Geimpfte und Genesene erhalten deutlich stärkere Privilegien als nicht Geimpfte. Doch diese Privilegien-Verteilung wird hier auf geschickte Weise ad absurdum geführt. Denn, so die Argumentation, Geimpfte erhielten keine Privilegien – vielmehr könne aus medizinischen Gründen ein Lockdown für Geimpfte nicht mehr gerechtfertigt werden. Und daher gelten auch keine Einschränkungen für nicht Geimpfte – die geltenden Maßnahmen könnten vielmehr nur für Geimpfte aufgehoben werden. Betrachtet man die Situation jedoch abstrakt, so kann folgendes konstatiert werden: Eine Impfpflicht besteht nicht – wer jedoch an einem normalen Leben teilhaben will (Restaurants, Urlaub, etc.), kommt so schnell an einer Impfung nicht vorbei; es sei dann, das Virus verschwindet zeitnah.