Mit 90 Millionen Euro Mindereinnahmen bei der Gewerbesteuer rechnet Wuppertals Kämmerer Johannes Slawig für 2020. Im folgenden Jahr kämen noch einmal 60 Millionen hinzu, so der städtische „Kassenwart“. Immerhin wird der 2020er Betrag durch das vom Bundestag beschlossene Konjunkturpaket aufgefangen.
Allerdings muss Wuppertal auch weitere Kosten beziehungsweise geringere Einnahmen verkraften. So der Verzicht auf Kita-Betreuungskosten für Juni und Juli (1,2 Millionen Euro) oder geringere Einnahmen beim Zoo und den Bädern in fast gleicher Höhe. Zusätzliche Kosten für Sozialleistungen (6 Millionen) und für die Anschaffung von Hygienematerial (6,6 Millionen) bedeuten eine Gefahr für den Haushalt.
Weiterer „Haushaltskiller“
Eine weitere die zu erwartenden geringeren Schlüsselzuweisungen des Landes. Mit diesen werden 23 Prozent der Steuereinnahmen an die Kommunen verteilt. Da auch diese zweit wichtigste Einnahmequelle der Stadt geringer ausfallen wird als geplant, kommt ein dritter Haushaltskiller hinzu.
Die Stadt fordert deshalb zum wiederholten Mal vom Land eine Lösung für die Altschulden zu finden und die Kosten der Versorgung von geflüchteten Menschen zu übernehmen.Passiere dies nicht, so müsste Wuppertal die Grundsteuern anheben, um den Haushaltsausgleich zu sichern. Eine Option, die Slawig nur widerwillig ziehen würde, wie er betont.