„Wir konnten die Masken für rund 1 – 1,50 Euro einkaufen und haben 6 Euro pro Maske erstattet bekommen. Ehrlich gesagt konnte ich mir das Lachen nicht verkneifen.“
Wuppertaler Apotheker, der anonym bleiben möchte
Wuppertal hat rund 80 Apotheken. Diese sollen aktuellen Schätzungen zu Folge rund 8.000.000 Millionen Euro für Masken kassiert haben.
Wie aktuelle Recherchen von WDR, NDR und SZ zeigen, waren die Fachabteilungen des deutschen Gesundheitsministeriums gegen die kostenlose Abgabe von FFP2-Masken. Doch die Führungsriege um Gesundheitsminister Jens Spahn setze sich durch und brachte auch Wuppertaler Apotheken damit gigantische Gewinne. „Wir konnten es kaum glauben“, so ein Wuppertaler Apotheker, der anonym bleiben möchte. Die erstatteten Kosten waren ehrlich gesagt vollkommen überzogen. Wir konnten die Masken für rund 1 – 1,50 Euro einkaufen und haben 6 Euro pro Maske erstattet bekommen. Ehrlich gesagt konnte ich mir das Lachen nicht verkneifen.“ Die Masken wurden kostenlos an Rentner gegeben. Insgesamt wurden 2,1 Milliarden Euro ausgezahlt, jede Apotheke verdiente im Schnitt 100.000 Euro.
Die Verteilaktion der FFP2-Masken war kurz vor Weihnachten gut gemeint gewesen. Sie sollte im Ausbruch der zweiten Welle Erleichterung schaffen. Im Januar und Februar gab es, unter Vorlage von Coupons, weitere Gratis-Masken. Wie jetzt aus internen Unterlagen hervorgeht, sträubten sich Beamte unter Spahn frühzeitig gegen den Masken-Mega-Deal. So warnte bereits Anfang November 2020 das Fachreferat den Minister vor „gravierenden Finanzwirkungen“ und wies darauf hin, dass viele Anspruchsberechtigte „in der Lage sind, die Masken selber zu finanzieren“. Spahn notierte jedoch mit grünem Stift: „Nein, bitte um kurzfristige Erarbeitung eines ÄA“. ÄA steht dabei für Änderungsantrag, das Wort kurzfristig war unterstrichen.
Vergeblich, Spahn setzte die Aktion gegen das Votum der Fachleute durch.
So kam der überteuerte Preis von 6 Euro zu Stande
Die interne Unterlage des Ministeriums verweise auf eine Preisprobenstichanalyse, welche von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young erstellt wurde. Dazu befinden sich in den Unterlagen zwei Präsentationen, in welchen die Preise verschiedener Maskentypen recherchiert wurden. Als Quellen dienten Preisvergleichsportale wie Idealo, Geizhals und restposten.de. Im Endverkauf kamen die Berater auf 4,29 Euro, im relevanten Großhandel auf 1,22 Euro. Die Differenz von 6 Euro zu 1,22 Euro wird vom Bundesgesundheitsministerium insofern erklärt, als dass die Arbeitskosten der Apotheker pauschal (und das pro Maske!) hinzugefügt wurden.