Der Streit um den Polizeieinsatz bei der Demonstration der Partei „Die Rechte“ am 17. Juni in Barmen geht weiter. Die Wuppertaler SPD-Abgeordneten in den Parlamenten in Berlin und Düsseldorf sehen die Entwicklung mit Sorge. Sie fürchten, dass die schon traditionelle Einigkeit, sich Nazis in Wuppertal entgegenzustellen, bröckelt und geben daran auch dem neuen Polizeipräsidenten (PP) Markus Röhrl eine Mitschuld.
In einem offenen Brief an NRW-Innenminister Herbert Reul kritisieren die Abgeordneten dessen Bericht zum Einsatz bei der Demonstration. MdB Helge Lindh und die MdL Dietmar Bell, Andreas Bialas und Josef Neumann sehen sich bewusst verunglimpft. Schließlich wurde ihre Teilnahme an einer als illegal bezeichneten Gegendemo ausdrücklich erwähnt. Der Bericht sei in vielen Punkten nicht wahr. Wenn Wuppertaler auf einmal den Eindruck haben, es sei nicht erlaubt, sich Nazis entgegenzustellen, liege die Verantwortung dafür beim NRW-Innenminister und dem Wuppertaler Polizeipräsidenten.
Keine Unterstützung gibt es indes von der SPD-Fraktion im Wuppertaler Stadtrat. Deren Fraktionschef Klaus Jürgen Reese hatte sich bei der Ratssitzung vom 9,. Juli der Meinung zum Polizeieinsatz enthalten.