Ist das eigentlich fair? Während die meisten Wuppertaler Einzelhändler von Zwangsschließungen betroffen sind und schlichtweg ums Überleben kämpfen, hört man recht wenig von Supermärkten wie Akzenta & Co. Denn diese können momentan nur müde über die aktuelle Lockdown-Situation schmunzeln. Denn die großen Gewinner des Corona-Virus sind Supermärkte. So gab die Rewe-Gruppe, die Holding von Akzenta, vor rund einer Woche bekannt, im Corona-Krisenjahr 2020 ein Umsatzplus von unfassbaren 20% gegenüber dem Vorjahr erzielt zu haben. Zwar ginge dies auch auf die Lekkerland-Akquisition zurück, jedoch wurden alleine im Supermarktgeschäft zweistellige Wachstumsraten erreicht.
Grund sind Schließungen der Konkurrenz und Reisebeschränkungen
Während also Kleidungsgeschäfte, Restaurants, Wäschereien oder die Veranstaltungsindustrie herbe Verluste zeigen, spricht der Handelsverband Deutschland von einem durchschnittlichen Plus von 8 Prozent im Lebensmittelhandel. Die Supermärkte profitieren dabei zum einen davon, dass andere Konkurrenten schlichtweg schließen mussten. Denn im Lebensmittel-Einzelhandel werden je nach Händler zwischen 10-50% mit Produkten verdient, welche keine Lebensmittel sind. Dabei profitieren insbesondere Märkte, welche Produkte abseits von Lebensmitteln anbieten und massenhaft Zuströme von Kunden bekamen, welche nicht mehr bei der Konkurrenz kaufen konnten.
Supermärkte profitieren auch von Schließungen der Gastronomie
Auch Handelsexperte Gerrit Heinemann bestätigt, dass Supermärkte die großen Corona-Gewinner sind. Gegenüber der Tagesschau sagt er: „Die Menschen haben vermehrt Essen und Getränke im Supermarkt eingekauft.“ Restaurants hatten schlichtweg nicht geöffnet. Hinzu komme der „Homeoffice-Effekt“. Denn wer zu Hause arbeite, müsse mehr im Supermarkt einkaufen: „Allein schon Toilettenpapier“.