Niemand wird bestreitren, dass Handball-Bundesligist Bergischer HC am Donnerstag (28. November) als krasser Außenseiter in die Partie bei der SG Flensburg-Handwitt geht. Die Nordlichter sind amtierender Deutscher Meister, Tabellenführer und in eigener Halle eine Macht. Sechs Spiele, sechs Siege stehen bisher zu Buche.
„Die Frage ist, was wir in der Abwehr zulassen, und, was wir unbedingt verhindern wollen“, sagt BHC-Trainer Sebastian Hinze vor der rund 550 Kilometer langen Auswärtstour. Kontrollierbar sei der Favorit jedenfalls nicht. Eine kleine Chance rechnen sich die Löwen trotzdem aus.
Steigerung in der Defensive notwendig
Steigern müssen sich die Bergischen allerdings in der Abwehr. „Gegen Lemgo hat es ein bisschen an die Saisonphase erinnert, in der uns die Deckungsstabilität fehlte“, findet Hinze mit Blick auf den 35:33-Sieg am letzten Spieltag. „Von den letzten sieben Spielen war es das mit den meisten individuellen Systemfehlern.“ In Flensburg werden die „Löwen“ mit einer vergleichbaren Deckungsleistung keine Chance haben.
Doch die Angriffsleistung war im Kontrast herausragend – mit einer tollen Spielsteuerung von Linus Arnesson. Und einer hohen Effizienz vor dem gegnerischen Tor. Wie zum Beispiel durch Yannick Fraatz, der neun Treffer bei genauso vielen Versuchen erzielte. „Es ist schön, wenn es so läuft für uns“, sagt der Rechtsaußen, der den angeschlagenen Arnor Gunnarsson hervorragend vertreten hat.
Zuletzt 23:25 nach 11:9-Pausenführung
Ein gutes Ergebnis in der Flens-Arena gelang dem BHC bei seinem letzten Versuch. Christopher Rudeck hielt besonders in der ersten Halbzeit überragend und war entscheidender Faktor auf dem Weg zu einem 11:9-Vorsprung zur Pause. Am Schluss verloren die Löwen aber 23:25. Klar ist, dass die „Löwen“ eine herausragende Vorstellung in allen Mannschaftsteilen benötigen.
Der Kader der Nord-Schleswiger ist über jeden Zweifel erhaben. Rückraum-Linkshänder Magnus Röd ist mit 72 Treffern erfolgreichster Schütze seines Teams. Auch der Rest des Kaders inklusive Goran Sogard, Johannes Golla, Jim Gottfridsson, Holger Glandorf oder Torhüter Benjamin Buric steht für internationale Spitzenklasse.
Arnor Gunnarsson vor Comeback
Beim BHC scheint sich die personelle Situation ein wenig zu entspannen. Nachdem Csaba Szücs schon in Stuttgart wieder im Kader gestanden hatte, könnte Arnor Gunnarsson in Flensburg sein Comeback geben. Der Isländer ist am Montag wieder voll ins Training eingestiegen und fühlt sich gut. Ob er spielen kann, entscheidet sich kurzfristig.
- Anwurf in der Flens-Arena ist um 19 Uhr.